Keine leere Versprechungen
Jenaer Nahverkehr: Mit neuer Doppelspitze zur Kundenzufriedenheit
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Im Vordergrund steht zunächst die Zufriedenheit der Kunden, vor allem aber auch der Fahrer beim Jenaer Nahverkehr. Auf leere Versprechungen verzichtet die neue Doppelspitze beim Jenaer Nahverkehr dagegen.
Jena. Andreas Möller und Steffen Gundermann haben seit 1. Dezember die Geschäftsführung der Jenaer Nahverkehr GmbH inne. Mit der sympathischen Doppelspitze kehren frischer Wind und ein hohes Maß an Professionalität in die Geschäftsräume des Jenaer Nahverkehrs ein.
Andreas Möller verbindet seit vielen Jahren seine Leidenschaft für Busse und Straßenbahn mit der Arbeit. Schon während seines Studiums in Jena absolvierte er ein Praktikum bei der Jenaer Nahverkehr GmbH. Seit 2013 ist er auch Geschäftsführer der JES-Verkehrsgesellschaft, zuvor leitete er die Geschäfte des Verkehrsgemeinschaft Mittelthüringen (VMT). „Das öffnet mir natürlich verschiedene Türen, um den Nahverkehr in Jena und dem Saale-Holzland-Kreis enger zu vernetzen“, sagt Möller, „Vor allem JES und Jenah müssen im Interesse der Kunden wesentlich enger zusammenarbeiten.“
Für kaufmännische Angelegenheiten ist zukünftig Steffen Gundermann zuständig, der in Jena geboren wurde und auch hier studierte. Auch er ist ein bekanntes Gesicht in den Geschäftsräumen der Jenaer Stadtwerke. Seit 1997 war er in verschiedenen Positionen der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck beschäftigt und dort weiterhin für den Bereich Materialwirtschaft verantwortlich.
„In meinem neuen Bereich beim Jenaer Nahverkehr stehe ich für Controlling, Infrastruktur und Technik, auch wenn wir alle wesentlichen Entscheidungen immer gemeinsam treffen werden“, versichert Gundermann.
Von großen Zielen wollen die neuen Nahverkehrs-Chefs allerdings noch nicht reden. „Natürlich steht für uns die Zufriedenheit der Kunden, aber auch unserer Fahrer im Vordergrund. Dazu bedarf es aber zunächst einer genaueren Planung verschiedener Maßnahmen. Wir wollen keine leeren Versprechungen machen, die wir am Ende nicht umsetzen können“, sind sich beide einig. Natürlich seien Projekte wie die Einbindung von Carsharing oder der Bereitstellung von Elektro-Fahrrädern für die Jenaer Bevölkerung attraktiv. „Das muss aber mit Vernunft und Augenmaß angegangen werden“, bemerkt Andreas Möller.
Zunächst müsse die Schere zwischen äußerem Eindruck des Jenaer Nahverkehrs und der Situation der Mitarbeiter geschlossen werden. „Wir stehen dazu intern in Diskussion mit unserem Mitarbeitern, um auch für diese Verbesserungen zu erreichen“, betont Möller.
Gundermann fügt hinzu: „Wenn es Veränderungen geben muss, egal in welchem Bereich, dann wird es Veränderungen geben! In jedem Fall seien ausreichende Pausen und ordentliche Sitze für Bus- und Straßenbahnfahrer wichtiger als bunt gestaltete Haltestellen".
Auch mit dem kürzlich gegründeten Kunden-Beirat steht die neue Geschäftsführung bereits in Kontakt. Vor allem die ehrliche, teilweise harte Kritik sei wichtig, um gemeinsam an neuen Zielen zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. „Über öffentliche Plattformen treten natürlich auch Beschwerden an uns heran. Gute Erfahrungen werden dort nicht geteilt, obwohl es auch eine hohe Zufriedenheit bezüglich des Angebots im Nahverkehr gibt“, betont Gundermann, „Beispielsweise funktioniert der Weg zur Arbeit dann auch im Winter, wenn das Auto vielleicht nicht mehr die beste Alternative ist.“
Eine Erhöhung der Tarife für eine Einzelfahrt sei zunächst nicht vorgesehen. „Wir sind daran interessiert, nachhaltig zu arbeiten. Erst wenn alle möglichen Maßnahmen ausgeschöpft sind, muss über eine Preiserhöhung nachgedacht werden“, versichert die Doppelspitze. Dazu müssten aber auch mehr Bürger das Angebot des Nahverkehrs wahrnehmen, weshalb man nun vor allem an der Attraktivität der Nutzung von Bus und Straßenbahn in Jena und der umliegenden Region für verschiedene Bevölkerungsgruppen arbeiten müsse.
Text: Julia Matthes
Fotos: Michael Baumgarten