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Patientenforum

Alkohol- und Drogensucht: Vortrag am Klinikum Jena

Letzte Veranstaltung in diesem Jahr: Patientenforum Psychiatrie.
Letzte Veranstaltung in diesem Jahr: Patientenforum Psychiatrie.
Foto: Hellmann/UKJ
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Alte Süchte, neue Süchte?: „Patientenforum“ der Klinik für Psychiatrie des Uniklinikums Jena widmet sich am kommenden Donnerstag der Alkoholabhängigkeit sowie Chrystal Meth- und Cannabissucht.

Jena. Alkohol lauert an jeder Ecke: bei der Feier, beim Essen, im Supermarkt. Alkohol gehört für viele einfach dazu. Aber was ist, wenn aus dem gelegentlichen Glas Rotwein ein regelmäßiges Muss wird?

Über Sucht sprechen und Therapiemöglichkeiten aufzeigen möchten Dr. Berend Malchow, Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena (UKJ), und seine Kollegin Teresa Kreuder beim nächsten Patientenforum unter dem Motto „Alte Süchte, neue Süchte?“.

Dabei gehen die beiden UKJ-Experten neben Alkoholabhängigkeit auch auf den Konsum der beiden illegalen Substanzen Crystal Meth und Cannabis ein, frei nach dem Motto „Leisten mit Crystal und Relaxen mit Cannabis?“.

Die kostenlose Veranstaltung findet am Donnerstag, 24. Oktober, um 18 Uhr im Hörsaal des Klinikums im Philosophenweg 3 statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nach den Vorträgen besteht ausreichend Gelegenheit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

Alkoholabhängigkeit - häufigste Sucht

Die häufigste Sucht in Deutschland ist immer noch die Alkoholabhängigkeit. „Sie durchzieht alle Schichten und Geschlechter“, weiß Oberarzt Dr. Berend Malchow. Alkohol ist allgegenwärtig, Alkoholkonsum gesellschaftlich akzeptiert. „Es gibt kaum eine Feier ohne Alkohol“, sagt Malchow.



Der Übergang vom gelegentlichen Konsum zur Sucht sei oft fließend. Warnzeichen, ab wann jemand süchtig ist, seien ganz unterschiedlich. „Essentiell ist die Frage, wie das Umfeld reagiert“, so Malchow. „Oft merken Angehörige und Freunde einfach, dass jemand viel trinkt.

Aber auch Betroffene selber sehen an sich Veränderungen. Auch wenn es schwer ist, sich einzugestehen, ein Alkoholproblem zu haben.“ Wichtig sei, sich beraten zu lassen. „Es gibt viele – auch niederschwellige – Angebote.“

Am UKJ können sich Patienten beispielsweise sowohl ambulant als auch teil- und vollstationär behandeln lassen. Auch für Angehörige und Freunde bestehen Hilfsangebote. Eine Hilfe für Betroffene und Angehörige, sich im Angebots- und Motivationsdschungel zurechtzufinden, bietet Malchow bei der Veranstaltung.

Chrystal Meth putscht, Cannabis entspannt

Seit einigen Jahren auf dem Vormarsch ist der Konsum von Chrystal Meth, oft in Kombination mit Cannabis. Die beiden illegalen Substanzen haben entgegengesetzte Effekte: Chrystal Meth putscht vor allem auf, Cannabis entspannt.

„Die Betroffenen – meist jüngere Menschen zwischen 20 und 30 Jahren – greifen vor allem zu Crystal Meth, um zu funktionieren und Leistung zu bringen“, erzählt Teresa Kreuder. Der aufputschenden Wirkung von Chrystal Meth werden die Konsumenten aber oft nicht mehr Herr.



Um überhaupt schlafen zu können, greifen viele dann zu Cannabis. Ein verheerender Teufelskreis. „Die Kombination beider Drogen erhöht das Risiko für eine Psychose deutlich“, so Kreuder. „Chrystal Meth macht den Körper kaputt, führt zu Nieren- und Herzproblemen.“

Nicht zuletzt ist der Konsum auch körperlich sichtbar, vor allem an den Zähnen und der Haut. Dennoch können viele ihre Sucht kaschieren. Oft schlagen aber dann doch Vorgesetzte oder Angehörige Alarm und melden sich bei den Suchtexperten.

Welche Wirkungen und vor allem auch Nebenwirkungen die Drogen haben und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, darüber wird Kreuder am Abend sprechen.

Termin auf einen Blick

Patientenforum „Alte Süchte, neue Süchte?“ am Donnerstag, 24. Oktober
Referenten: Dr. Berend Malchow, Teresa Kreuder
Ort: Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Philosophenweg 3, 07743 Jena
Beginn: 18 Uhr

Kostenfrei, keine Anmeldung notwendig

Text: Katrin Bogner/UKJ