Unabhängig von Bedürftigkeit
Foodsharing-Fairteiler im Grünen Haus eröffnet
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Neuer Foodsharing-Fairteiler im Grünen Haus in Jena eröffnet. Mitglieder der Grünen Stadtratsfraktion spenden die laufenden Kosten.
Jena. Anfang der Woche wurde der neue „Fairteiler“ von Foodsharing im Grünen Haus mit Mitgliedern von Foodsharing Jena, der Grünen Stadtratsfraktion sowie dem Vorstand des Grünen Haus e.V. eröffnet.
Eingerichtet mit einem Kühlschrank und zwei Regalen, können dort vor der Tonne gerettete Lebensmittel hingebracht und mitgenommen werden.
Der Grüne Haus e.V. beschloss im Sommer, die lokale Foodsharing-Gruppe mit ihren Räumlichkeiten zu unterstützen und ließ das Erdgeschoss entsprechend herrichten. Nachdem die neue Steckdose gelegt war, konnte der Kühlschrank einziehen.
Betriebskosten übernimmt Stadtratsfraktion
Da das Grüne Haus jedoch nicht die Stromkosten übernehmen kann, erklärten sich die Mitglieder der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Jenaer Stadtrat dazu bereit, aus privaten Mitteln den Unterhalt des Fairteilers zu tragen.
„Wir freuen uns sehr, durch diese Spende die lokale Foodsharing-Gruppe unterstützen zu können. Sie leistet ehrenamtlich einen wertvollen Beitrag zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung“, so Heiko Knopf, Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion.
Sechs Tage ganztägig zugänglich
Der Fairteiler wird mehrfach pro Woche mit großen Lieferungen befüllt und ist Montag bis Samstag ganztägig zugänglich. „Das wird sehr gut angenommen“, erzählt Mona Ankenbauer, Foodsaverin in Jena. „Ein paar Stunden nachdem wir die Fairteiler befüllt haben, ist eigentlich alles wieder leer.“
Neue Fairteiler-Standorte zu finden ist eine der Schwierigkeiten, mit denen Foodsharing in Jena zu kämpfen hat. Auch die Hygiene spielt eine Rolle. Deswegen werden alle Fairteiler von den Ehrenamtlichen täglich aussortiert und gereinigt.
Foodsharing ist eine Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung engagiert. Sie “retten” ungewollte und überproduzierte Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von kleinen und großen Betrieben.
Über die sogenannten „Fairteiler“, also öffentlich zugängliche Verteil-Stellen, die optimalerweise mit Kühlschrank und Regal ausgestattet sind, werden die Lebensmittel unabhängig von Bedürftigkeit an die Menschen weiterverteilt.
Die Organisation der foodsharing-Community und der Aktivitäten läuft in erster Linie über die Online-Plattform foodsharing.
Die foodsharing-Initiative entstand 2012 in Berlin. Mittlerweile ist sie zu einer internationalen Bewegung mit über 200.000 registrierten Nutzern*innen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern herangewachsen.
Die Mitglieder der foodsharing-Community arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich.
Quelle: B90/Die Grünen Jena