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JN-Tipp

Gegen Feinstaub: Jeder kann etwas tun!

Abgase, Kälte, fehlender Wind führen zu Smog.
Abgase, Kälte, fehlender Wind führen zu Smog.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Jeder Einzelne kann etwas zur Verringerung der Feinstaubbelastung in Thüringen beitragen. Hier einige Tipps:

Jena. Anfang des Jahres meldete die Thüringer Allgemeine Zeitung, dass sich die Werte bei Feinstaub und Stickoxiden in Thüringen im Vergleich zum Vorjahrleicht verschlechtert hatten.

An 19 Umwelt-Messstationen ermittelte die Duale Hochschule in Eisenach für das Jahr 2017 einen Durchschnittswert von 14,46 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Ein Anstieg von 17 Prozent verzeichneten sie im Folgejahr. Wie die Bilanz für 2019 ausfällt, steht noch aus.

Fast zeitgleich mit den Messwerten für das Jahr 2018 kam auch eine alarmierende Studie der Universität Jena heraus. Diese belegte, dass eine erhöhte Stickstoff-Konzentration nicht nur Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt, sondern auch das Herzinfarktrisiko erhöht.

Für die Studie wurden die Daten von knapp 700 Patienten mit den Immissionsdaten für Stickoxide und Feinstaub der Landesanstalt für Umwelt und Geologie in Thüringen verglichen.

Dabei wurde festgestellt, dass sich bei einem Stickoxid-Anstieg von nur 20 Mikrogramm Kubikmeter pro Tag das Herzinfarktrisiko verdoppelte. Solche Anstiege kommen in Jena etwa 30 Mal pro Jahr auf.



Natürlich ist der Anstieg von Stickoxiden und Feinstaub ein weltweites Problem. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschlands Luftqualität verhältnismäßig „gut“ ab. Nicht zuletzt ist dies auf umweltpolitische Regulierungen zurückzuführen, die Industrie und Verkehr betreffen.

Trotzdem werden die EU-Grenzwerte von Feinstaub auch in Deutschland oft überschritten – Großstädte sind besonders betroffen. Was jeder Einzelne für eine bessere Luftqualität tun kann, steht hier.

Mobilität und Verkehr

Besonders wenn man in der Stadt wohnt, sollte man soweit es geht auf den Gebrauch des eigenen Autos verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen. Eine gute Lösung ist auch das Bilden von Fahrgemeinschaften. Noch besser ist es, wenn man ganz ohne Auto auskommt. Dies spart auch Kosten für die Versicherung und Instandhaltung.

Eine umweltschonende Alternative sind Elektrofahrzeuge: Ab 2020 wird es in Jena drei Elektrobusse geben, die im Rahmen des Projekts „Elektromobilität Jena 2030“ im Nahverkehr zum Einsatz kommen.

Haushalt und Lebensstil

Ein bewusster Konsum reduziert Schadstoffemissionen. Der Kauf von regionalem Obst und Gemüse, das nur kurze Strecken zurücklegen musste, sollte daher immer weitangereisten Lebensmitteln bevorzugt werden.



Da Flugreisen und der Konsum von Fleisch für einen beträchtlichen Teil des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, gilt auch hier: lieber weniger und nach Alternativen suchen.

Wer sich um die Luftqualität in den eigenen vier Wänden Sorgen macht und womöglich an Allergien oder schon an Asthma leidet, kann sich einen guten Luftwäscher anschaffen, der die heimische Luft nicht nur von Staubpartikeln, sondern auch von Krankheitserregern befreit.

Energie und Heizung

Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wird die Luftverschmutzung verringert. Viele Menschen sind bereits zu einem Ökostromanbieter gewechselt und tragen so zu einer Verringerung von Umweltbelastungen bei. Auch kleine, alltägliche Gewohnheitsveränderungenkönnen helfen, Energiezu sparen.

Zum Beispiel sollte man besonders im Winter auf ein korrektes Heiz- und Lüftungsverhalten achten. Eine kurze Stoßlüftung ist dabei besser, als Fenster den ganzen Tag leicht geöffnet zu lassen. Auch der Verzicht auf das Verbrennen von Holz im Garten oder Kamin vermindert die Entstehung von Feinstaub.

Text: Torsten Lux