Geburtshilfe am Uniklinikum
So viele Geburten in Jena wie vor dem Mauerfall
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40 Zwillingspaare und einmal Drillinge in der UKJ-Geburtshilfe in 2014
Jena. 1518 Geburten gab es im Jahr 2014 an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum Jena (UKJ). Das sind noch einmal fast 100 Geburten mehr als im Vorjahr, als es 1419 Geburten waren. „In 2014 hatten wir so viele Geburten wie zuletzt vor 25 Jahren“, sagt Prof. Ekkehard Schleußner, Direktor der Abteilung Geburtshilfe.
Mit 40 Zwillingen und einmal Drillingen ist der Anteil von Mehrlingsentbindungen nach wie vor sehr hoch, auch wenn die Rekordzahlen aus dem Jahr 2013 mit 46 Zwillingspaaren und zwei Mal Drillingen nicht ganz erreicht wurden. In den vergangenen zwölf Monaten wurden im Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe in Jena mehr als 60 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm versorgt.
„Doch trotz der steigenden Zahl an Risikoschwangerschaften ist die Kaiserschnitt-Rate im vergangenen Jahr bei uns erneut unter 30 Prozent geblieben“, betont Prof. Schleußner. Zwei von drei Frauen konnten ihr Kind auf natürlichem Weg entbinden, weil gleichzeitig die Rate der Entbindungen sank, die mit einer Saugglocke unterstützt werden mussten. Eine weitere wichtige Zahl für Prof. Schleußner: „Nur bei jeder achten Geburt wurde ein Dammschnitt notwendig.“
Für die Geburtshelfer am Uniklinikum Jena war das Jahr 2014 auch aus einem anderen Grund ein besonderes: Zum Wintersemester fiel der Startschuss für den Studiengang Geburtshilfe/Hebammenkunde. Als erstes Universitätsklinikum in Deutschland konnte das UKJ gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Hochschule und der Medizinischen Fakultät der FSU den Studiengang etablieren, der sowohl zu einem Berufsabschluss als auch zu einem international anerkannten Bachelor-Abschluss führt.
Die ersten 15 Teilnehmer des Studiengangs Geburtshilfe/Hebammenkunde absolvieren zurzeit einen Teil ihrer praktischen Ausbildung unter anderem im Kreißsaal.
Text: Stefan Dreising