Service wird gut angenommen
Weiterhin Videosprechstunden am Uniklinikum Jena
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Videosprechstunden: Neuer Service am Uniklinikum Jena kommt bei Patienten gut an. Weiterhin fester Bestandteil des Behandlungsangebots.
Jena. Corona hat zwar viele Einschränkungen mit sich gebracht, aber durchaus auch den Pragmatismus befördert: So sind am Uniklinikum Jena (UKJ) viele Kliniken kurzerhand auf Videosprechstunden umgestiegen, um ihren Patienten ganz ohne Infektionsrisiko weiterhin therapeutisch zur Verfügung stehen zu können.
Der Service wird von den Patienten – und auch den Behandlern – so gut angenommen, dass die Videosprechstunde vorerst im Angebot bleibt. „Natürlich als Ergänzung zu den regulären Sprechstunden“, sagt Benjamin Möller, Psychologischer Psychotherapeut und psychologischer Leiter des Kopfschmerzzentrums der Klinik für Neurologie am UKJ.
Seit 1. April nutzt die Klinik für Neurologie die Videosprechstunde: „Unsere Sprechstunden finden derzeit neben dem persönlichen Kontakt vor allem als Videosprechstunde statt“, erklärt Möller. Nutzen kann sie jeder: Egal ob zur Erstvorstellung oder als langjähriger Patient, ob reiner Kontrolltermin oder zu einer psychotherapeutischen Sitzung.
„Auch für uns ist das Ganze relativ neu, aber wir sind sehr positiv überrascht“, sagt er. „Es gelingt durchaus, über Video eine therapeutische Arbeitsbeziehung aufzubauen.“ Die Patienten seien dabei genauso zufrieden wie bei den persönlichen Kontakten.
Um eine Videosprechstunde wahrnehmen zu können, braucht es nur wenige technische Voraussetzungen: ein Smartphone oder ein PC bzw. Laptop mit Bildschirm und Mikro, eine Internetverbindung und schon kann es losgehen.
„Die meisten Menschen haben das heutzutage“, weiß Möller. „Wir haben eher das Gefühl, dass sich die Patienten manchmal nicht trauen, diese Möglichkeit zu nutzen, weil es eben neu ist und sie sich nicht vorstellen können, was auf sie zukommt. Aber wer diese anfängliche Scheu überwindet, findet die Videosprechstunde meistens so gut, dass er sie wieder in Anspruch nimmt“, beschreibt es Möller. „Und das ist ja auch für uns ein Lernprozess. Auch wir brauchen Feedback, um zu wissen, was wir besser machen können und wo Bedenken bestehen.“
Datenschutz ist da ein wichtiges Thema. Möller kann beruhigen: „Wir arbeiten selbstverständlich nur mit zertifizierten Anbietern.“ Die Daten werden nicht über externe Server gespeichert. Und bei der Videosprechstunde gilt dasselbe wie bei der normalen Sprechstunde auch: das Arztgeheimnis.
Die Videosprechstunde bietet viele Vorteile: Vom Infektionsschutz abgesehen, der in der Pandemie an oberster Stelle steht, spart sie den Patienten auch schlicht Zeit. „Da unser Einzugsgebiet auch weit über Thüringen hinausreicht, nehmen einige Patienten lange Wege in Kauf. Das sparen sie sich mit der Videosprechstunde natürlich“, so der Psychotherapeut. Gerade, wenn man nicht so mobil ist, bietet die Videosprechstunde eine wertvolle Alternative.
Natürlich ersetzt die Videosprechstunde nicht die normale Sprechstunde. Schließlich sind oft körperliche Untersuchungen einfach notwendig. „Aber die Videosprechstunde ist eine Bereicherung, nicht nur für uns am Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrum, sondern auch für die anderen Ambulanzen der Neurologie“, so das Fazit von Möller. Daher behält die Klinik die Videosprechstunde auch nach Corona bei.
Aktiv genutzt wird die Videosprechstunde derzeit neben der Neurologie in folgenden Kliniken und Bereichen am UKJ:
- Kinder- und Jugendpsychiatrie,
- Psychosoziale Medizin und Psychiatrie,
- Psychiatrie,
- HNO,
- Psychosomatik,
- Dermatologie,
- Kinderpulmologie,
- Neuropädiatrie.
Quelle: Unilkinikum Jena