In Thüringen jetzt Standard
Gesund und frisch: Neue Regeln bei Schulspeisung
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Gesünderes Essen an Thüringer Schulen: Seit dem neuen Schuljahr gelten neue Qualitätsstandards für eine vitamin- und nährstoffreiche Schulspeisung.
Jena. Essen hält Leib und Seele zusammen, sagt man. Umso wichtiger ist es, dass unsere Kinder in der Schule mit der bestmöglichen Speisung versorgt sind.
Es ist jedoch kein Jahr her, da machte die Vernetzungsstelle Schulverpflegung mit Sitz in der Verbraucherzentrale Thüringen in Erfurt bereits auf den Vitaminmangel in der Schulspeisung aufmerksam.
Die Projektleiterin der Vernetzungsstelle, Alexandra Lienig, listete damals Gründe wie die lange Lagerung der Speisen bis zur Ausgabe, das Kochen großer Speisemengen sowie die Verwendung von Konserven und Tiefkühlkost auf.
Freilich, diese Ergebnisse sind nun nicht gleichbedeutend damit, dass das Schulessen bisher per se schlecht oder ungesund war. Vielmehr war es ein Gerüst, dass es zu optimieren galt.
Zu optimieren dahingehend, dass die wichtigen Stoffe wie Nährstoffe und Vitamine eben nicht aufgrund langer Lagerung oder ähnlichem verloren gehen, sondern bestmöglich erhalten bleiben.
Ein Lösungsansatz (bzw. Optimierungsansatz) in der Untersuchung der Vernetzungsstelle vom 5. November 2019 lautete, mehr Rohkost anzubieten und das Essen vor Ort zuzubereiten oder zumindest nicht allzu lang zu lagern bzw. warmzuhalten.
Qualitätsstandards für zeitgemäße und gesundheitsfördernde Schulspeisung
Nun, mit Beginn des neuen Schuljahres 2020/21, werden einige dieser Vorschläge tatsächlich umgesetzt. Seit dem ersten Schultag am Montag sind in Thüringen und somit auch in Jena gemäß dem Schulfinanzierungsgesetz neue Qualitätsstandards für eine gesundheitsfördernde Mittagsverpflegung verpflichtend.
Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), auf denen die Standards beruhen, sehen dazu ein tägliches Angebot von Gemüse vor. Darüber hinaus sollen an zwei Tagen die Woche Fleisch (bzw. Wurst) und an einem Tag Fisch angeboten werden.
Für Freude sorgt diese Bestimmung bei Projektleiterin Lienig: „Wir begrüßen es sehr, dass das Thüringer Schulessen ab sofort den aktuellen ernährungswissenschaftlichen Qualitätsstandards entsprechen muss. So soll eine altersgemäße und gesundheitsfördernde Verpflegung sichergestellt werden“.
Neben täglich Obst und Gemüse soll zukünftig auch weniger Salz und Zucker verwendet sowie das Essen nicht länger als drei Stunden warmgehalten werden, um die wertvollen Nährstoffe und Vitamine beizubehalten. Mit anderen Worten: Das Essen wird gesünder und frischer serviert.
Vernetzungsstelle hilft bei der Umsetzung
Um für einen möglichst reibungslose Umstellung zu sorgen, biete die Vernetzungsstelle den Schulköchen und Caterern Hilfe an. „Bei all diesen Herausforderungen sind eine transparente Umsetzung der Vorgaben und die Kommunikation mit allen Beteiligten unverzichtbar“, so Lienig.
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Text: Johannes Pfuch