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Klare Forderungen

Baustellen-Ärger: Ortsteilrat von Jena-Nord reichts

In der Dornburger Straße sollen die Bauarbeiten bis November 2021 gehen.
In der Dornburger Straße sollen die Bauarbeiten bis November 2021 gehen.
Foto: Ben Baumgarten
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Aktuelle und anstehende Großbaustellen erhitzen derzeit in Jena-Nord die Gemüter. Jetzt meldet sich der Ortsteilrat mit klaren Forderungen an die Stadtführung.

Jena. Von den aktuellen Einschränkungen, die die bereits begonnenen Baumaßnahmen im Spitzweidenweg (bis Jahresende) und in der Dornburger Straße (bis November 2021) nach sich ziehen, sind keineswegs nur die direkten Anwohnerinnen und Anwohner betroffen. Vielmehr haben sie Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur des gesamten Ortsteils mit rund 15.000 Einwohnern.

So sind beispielsweise Zugang und Zufahrt zum Saalbahnhof unzureichend gewährleistet, die Nutzung der Buslinie 15 wegen der doppelten Umleitung deutlich erschwert und somit unattraktiver, die Verfügbarkeit von Parkflächen rund um die Baustellen und entlang der Ausweichroute der Buslinie auf ein nicht annähernd bedarfsgerechtes Maß gesunken, sowie das Durchfahren des Ortsteils auf eine Verkehrsader begrenzt worden.



Vor allem die am 17. August begonnene Baumaßnahme in der Dornburger Straße wurde seitens der ausführenden Stadtwerke unzureichend angekündigt, zumal bis heute kein Zeitplan für die in Abschnitten geplanten Arbeiten zwischen Nordschule und An der Eule vorliegt oder kommuniziert wurde.

Dass dazu noch eine zeitgleiche Baumaßnahme rund um die Erich-Kuithan-Straße (Zeiss-Gymnasium, Kaufland) starten soll, kritisiert der Ortsteilrat Jena-Nord stark. Eine zeitnahe zusätzliche Sperrung dieses Bereichs samt Teile der Zitzmannstraße und der Naumburger Str. sorgt für einen Verkehrskollaps.

Wie in der Dornburger Straße planen die Stadtwerke in diesem Bereich, Trinkwasserleitungen auszutauschen.

Parallele Bauarbeiten logistisch ein Desaster

Der Austausch von Trinkwasserleitungen, wie in beiden Fällen, ist richtig, wichtig und im Sinne der Anwohnerinnen und Anwohner. Die unzureichende Information über den Termin und die gleichzeitige Ausführung der genannten Bauvorhaben ist es mitnichten.

Diese Einschätzung des Ortsteilrates spiegelt die Stimmungslage sowohl der Anwohnerinnen und Anwohner in den betroffenen Bereichen, als auch aufgrund der genannten Folgen für den gesamten Ortsteil der in Jena-Nord lebenden Einwohnerinnen und Einwohnern wider.

Ortsteilrat im Vorfeld nicht über Planungen informiert

Der Ortsteilrat Jena-Nord wurde weder in die Planung der Baumaßnahme in der Dornburger Straße, noch in die rund um die Kuithan-Straße vorab detailliert informiert.

Somit war es der demokratisch legitimierten Vertretung der Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils nicht möglich, deren Interessen entsprechend zu vertreten und in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen.

Kritik zeigt erste Wirkung

Allerdings begrüßt der Ortsteilrat, dass ein Teil seiner Kritik bereits aufgenommen wurde. So soll nun im weiteren Verlauf der Baumaßnahme in der Dornburger Straße die Information für Bürgerinnen und Bürger erheblich verbessert werden.



Zudem wurde auf Drängen des Ortsteilbürgermeisters vereinbart, die Baumaßnahmen rund um das Kaufland – entgegen der ursprünglichen Planung – doch in Abschnitten durchzuführen, damit eine gleichzeitige Vollsperrung von Kuithan-Straße und Zitzmannstraße zu vermeiden und die Bauarbeiten in der Naumburger Straße sogar ohne Vollsperrung auszuführen.

Diese Nachbesserungen sind aus Sicht des Ortsteilrates jedoch nicht ausreichend.

Deshalb fordert der Ortsteilrat Jena-Nord:

Die überfällige Einführung eines geeigneten Baustellenmanagements, in dem sowohl die Stadtverwaltung, als auch die Eigenbetriebe und die Stadtwerke sämtliche Bauvorhaben im Stadtgebiet koordinieren

Die Vermeidung von geplanten gleichzeitigen Sperrungen mehrerer für die Verkehrsinfrastruktur eines Ortsteils wichtiger Ein- und Ausfahrten sowie Rettungswege

Die Vermeidung des gleichzeitigen Wegfalls einer relevanten Anzahl von Parkflächen an mehreren Standorten im Ortsteil.



Die rechtzeitige Information über geplante Baumaßnahmen an Anwohnerinnen und Anwohner sowie an den Ortsteilrat – mit dem Angebot und Ziel des gegenseitigen Austauschs.

Die frühzeitige Information über geplante Baumaßnahmen an betroffenen Schulen, damit alle gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung oder Anpassung der Schulwege getroffen werden können.

Mehrere gleichzeitige Großbaustellen vermeiden

Aus Sicht des Ortsteilrates darf es in Zukunft nicht mehr vorkommen, dass zwei oder mehr große Baustellen mit mehrmonatiger gleichzeitiger Sperrung wichtiger Hauptstraßen in einem Ortsteil parallel geplant werden, wie dies im Moment im Ortsteil Nord mit der gleichzeitigen Sperrung der Dornburger Straße, der Zitzmannstraße bzw. Kuithan-Straße und des Spitzweidenwegs bedauerlicherweise der Fall sein wird.

Quelle: Ortsteilrat Jena-Nord