Archäologen sind unterwegs
Jena-Lobeda: Knochenfund ist antik
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Die am Mittwoch in Lobeda gefundenen Knochen sind vermutlich sehr alt. Während nun die Archäologen anrollen, zeigt sich Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt erleichtert.
Jena. Bei den Tiefbauarbeiten an der neuen Schwimmhalle in Jena-Lobeda wurden am gestrigen Mittwoch mehrere Knochen freigelegt (wir berichteten: Knochenfund: Baustopp bei Schwimmhalle in Jena).
Scheinbar historischer Fund
Wie die Stadtwerke jetzt bekannt gaben, handelt es sich dabei wahrscheinlich um einen historischen Fund. Aufgrund dessen folgen nun weitere Untersuchungen durch das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.
Lobedas Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt zeigt sich erleichtert angesichts der neuen Erkenntnisse: „Mord verjährt nicht. Hätte sich herausgestellt, dass die Knochen in Zusammenhang mit einer Straftat stehen, würde die Baustelle möglicherweise länger außer Betrieb sein.“
Auf dem Gelände der neuen Schwimmhalle befand sich bis 1964 eine Schweinemastanlage, 1973 wurde dort das Kulturzentrum Lobeda-West eröffnet, bis es schließlich 1999 abgerissen wurde.
Untersuchungen über eine Straftat aus dieser Zeit, z. B. einem bislang unentdeckten Mord, hätten die Bauarbeiten wohl länger zum Erliegen gebracht.
Die jetzigen Erkenntnisse zeigen, so Blumentritt, dass auch vor der Gründung von Neulobeda Menschen das Gelände prägten und deshalb gebe es freilich eine Berechtigung für Archäologen, dort weitere Nachforschungen anzustellen.
„Für die Historiker ist dies sicher wichtig, vielleicht befindet sich dort ein alter Friedhof. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass wir hier 20 Millionen Euro verbauen. Jeder Tag, an dem nicht gearbeitet werden kann, ist für uns finanziell schädlich“, ergänzt Blumentritt.
Text: Johannes Pfuch