Um Hotspots zu vermeiden
Weihnachtsmärkte: Jena für landesweite Einigung
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Wird es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt in Jena geben? Die Stadt fordert eine landesweite Übereinkunft bezüglich der Durchführung.
Jena. Die Stadt Jena und Jenakultur fordern bereits seit dem Sommer eine landesweite Abstimmung hinsichtlich der Durchführung oder Absage von Weihnachtsmärkten. In der gestrigen Telefonkonferenz zwischen der Thüringer Staatskanzlei und den Thüringer Oberbürgermeistern und Landräten wurde diese für kommende Woche angekündigt.
Carsten Müller, der für die Märkte und Stadtfeste verantwortliche Co-Werkleiter von JenaKultur, sagt: „Diese kommunal übergreifende Diskussion kommt fast zu spät. Egal ob Absage oder Durchführbarkeit: Die Schausteller, Händler, Künstler und Gastronomen brauchen Planungssicherheit in einer ohnehin dynamischen Lage. Ihre wirtschaftlichen Risiken nehmen täglich zu.“
Einzelentscheidungen konträr zur Pandemieeindämmung
Einzelentscheidungen seien dahingehend unbedingt zu vermeiden. „Diese würden nur einen Weihnachtsmarkt-Tourismus befördern, der konträr zu den Bestrebungen der Pandemieeindämmung steht“, ergänzt Müller. Gleichzeitig sei eine Durchführbarkeit unter allen Umständen ebenfalls für nicht zielführend.
Die Erfahrungen des Altstadtfestes hätten laut Müller gezeigt, dass die Besucher ausschließlich geschlossene, überregulierte Veranstaltungsflächen nicht annehmen.
Die ab Montag beginnende „Wellenbrecherphase“ habe die bereits schwierige Planungssicherheit nun erst recht in den Bereich des Unmöglichen getrieben: "Weihnachtsmärkte werden mit einem theoretischen Beginn ab 1. Dezember nur noch dreiwöchig möglich sein. Unsere Partner würden allein dadurch eine Woche Umsatz verlieren", erklärt Müller.
Diskussion über verkaufsoffene Sonntage zur Unterstützung der Händler
Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche ergänzt: „Aus diesem Grund sollte die Thüringer Landesregierung sich für eine Berücksichtigung mindestens dieser Einnahmenverluste für Händler, Schausteller, Gastronomen und Kommunen in den angekündigten Kompensationspaketen der Bundesregierung stark zu machen.“
Zudem müsse die Diskussion zu den verkaufsoffenen Sonntagen weitergeführt werden: „Wenn die Weihnachtsmärkte wegfallen, entfällt auch das bisher geltende Argument zu deren Durchführbarkeit.
Der Einzelhandel in den Innenstädten ist aber ebenfalls durch die erneuten Einschränkungen massiv in seinem Betrieb und den Möglichkeiten der Umsatzerwirtschaftung betroffen“, argumentiert Nitzsche.
Letzterer hält dahingehend eine zielführende Lösungsdiskussion unter Einbeziehung der Vertreter von Einzelhandel, Gewerkschaften und Kirchen unter Koordination des Thüringer Gesundheits- und Sozialministeriums für dringend notwendig.
Quelle: Stadt Jena