Akribische Kontaktverfolgung
Corona in Jena: Bundeswehr hilft aus
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Zum zweiten Mal in diesem Jahr hilft die Bundeswehr bei der Kontaktnachverfolgung zur Bekämpfung von Corona in Jena aus. Das gab die Stadt heute bekannt.
Jena. Seit dem 26. Oktober befinden sich fünf Soldaten aus dem Aufklärungsbataillon 13 aus Gotha im Gefahrenabwehrzentrum der Stadt, um dem Gesundheitsamt (auch an Wochenenden) unter die Arme zu greifen, wie Oberstleutnant Hendrik Walter, Leiter des hiesigen Kreisverbindungskommandos, mitteilt.
Diese hätten anschließend einen etwa zweitägigen Crash-Kurs erhalten, um der neuen, „fremdartigen Aufgabe“, wie sie einer der fünf Soldaten nennt, gewachsen zu sein.
Bis zu vier, fünf Stunden sei man am Tag am Telefon, erzählt uns der Soldat, meistens zeigen sich die angerufenen Personen kooperativ.
Bundeswehrhilfe für eine lückenlose Aufklärung
Bei der Unterstützung durch die Bundeswehr handele es sich laut Oberbürgermeister Thomas Nitzsche nicht um einen Notruf, weil es zu wenig Kapazitäten gebe. Man sei derzeit noch nicht überlastet. Vielmehr gehe es um eine eindeutige Aufklärung.
„Von den letzten 71 Corona-Fällen in Jena waren 13 nicht klar einer Quelle zuordenbar“, womit man weitaus besser als der Bundesschnitt dastehe, so Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche.
„Um jedoch auch mögliche Infektionsherde wie diese 13 Fälle zu vermeiden, bekommen wir nun Unterstützung von der Bundeswehr“, fährt er fort, verbunden mit der Bitte an die Bürger, das Gesundheitsamt im Falle eines Anrufes zu unterstützen und die gestellten Fragen zu beantworten.
Insgesamt ist Jena mit 35 Personen, die für die Kontaktnachverfolgung zuständig sind, gut aufgestellt. Darunter sind 20 der 43 Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, zehn Mitarbeiter anderer Abteilungen der Stadtverwaltung und ebenjene fünf Soldaten.
Antrag auf weitere Bundeswehrhilfe gestellt
Zu diesen könnten sich demnächst noch weitere gesellen. Oberstleutnant Walter erklärt, dass bereits ein Abstrichteam für Jena bei der Bundeswehr beantragt wurde. „Das Abstrichteam ist ab Montag geplant, wir müssen aber schauen, ob dem Antrag überhaupt stattgegeben wird.“
Abstrichteams bestehen meistens aus zwei Soldaten, aufgrund der geringen Anzahl verfügbarer Sanitärsoldaten ist eine Genehmigung aber alles andere als sicher.
Text: Johannes Pfuch