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2.500 Jahre altes Grab

Mysteriöser Knochenfund in Jena aufgeklärt

Grabstätte samt Skelett und Schmuckbeigaben: Am Freitag stellten Archäologen die Ergebnisse zu den im Oktober in Jena-Lobeda gefundenen Knochen vor.
Grabstätte samt Skelett und Schmuckbeigaben: Am Freitag stellten Archäologen die Ergebnisse zu den im Oktober in Jena-Lobeda gefundenen Knochen vor.
Foto: Anja Tautenhahn/Stadtwerke Jena
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Die bei Baggerarbeiten zur neuen Sportschwimmhalle in Jena-Lobeda gefundenen Knochen stammen aus einer etwa 2.500 Jahre altem Grabstätte.

Jena. „Antik wäre aus der Römerzeit... Eher wohl Mittelalter?“, kommentierte eine Nutzerin unter unserem Beitrag auf Facebook, als wir die am 20. Oktober in der Baugrube der neuen Sportschwimmhalle in Jena / Lobeda-West gefundenen Knochen als „antik“ bezeichneten.

Nun steht fest, die Knochen sind auch im Sinne der Epoche „antik“ und stammen aus der Zeit, als Leonidas mit seinen 300 Spartiaten sowie gut 6.000 weiteren Griechen an den Thermopylen gegen die Perser kämpfte (Spätsommer 480 v. Chr.).



Als einen „herausragenden historischen Fund“ bezeichnet Dr. Tim Schüler die gefundenen Knochen. Der Leiter für Archäologische Fachaufgaben vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie stellte am Freitag an der Fundstelle die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen dar.

Demnach handelt es sich um die Knochen einer etwa 30-jährigen Frau, die vor etwa 2.500 Jahren mit zusätzlichen Grabgaben bestattet wurde. Zu den Grabgaben gehören Schmuckstücke aus Bronze (Bronzebommeln), aber auch Keramiken und sehr wahrscheinlich zwei Tiere.



Eines der Tierbeigaben war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Rind. Die Knochen des anderen Tieres werden noch untersucht. Interessant für Historiker: Die Frau hatte mehrere Krankheiten, wie zum Beispiel eine starke Lungenentzündung, überstanden.

Das konnte man an dem zum Großteil geborgenen Skelett sehr gut erkennen. Nun folgen weitere anthropologische Untersuchungen, um alle Details rund um den Knochenfund zusammenzutragen und in einer Publikation zu veröffentlichen.

Quelle: Jenaer Bädergesellschaft