18.000 Euro Rückbaukosten
Bolzplatz in Jena-Nord: Endgültiges Aus trotz Bürgerproteste
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Endgültiges Aus trotz der Bürgerproteste: Der Bolzplatz in der Friedenstraße wird mit dem 18. März 2015 gesperrt und zurückgebaut. Zwei Tage soll der Abbau des Bolzplatzes in Jena-Nord dauern. Die Kosten betragen 18.000 Euro.
Jena. Auch der Vor-Ort-Termin am 17. März brachte keine Änderung der Beschlusslage. Der Bolzplatz wird aus Sicherheitsgründen geschlossen. Am 18. März soll die Sperrung erfolgen. Dies erklärte auf Nachfrage Denis Steger, Abteilungsleiter beim Kommunalservice Jena. Unmittelbar nach der Sperrung soll der 18.000 Euro teure Rückbau erfolgen. Die Fläche wird zu einer Wiese umgestaltet. Die beiden Tischtennisplatten und der Spielplatz für Kleinkinder unmittelbar daneben sind davon nicht betroffen.
Insofern war das vereinbarte Aufeinandertreffen von Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und dem zuständigen Eigenbetrieb KSJ mit wenigstens 50 Bürgern ganz unterschiedlichen Alters für Letztere enttäuschend verlaufen. Bürger, die Vertreter des Ortschaftsrates Jena-Nord und Ortsteilbürgermeister Siegfried Ferge hatten sich ausdrücklich für den Erhalt der aus ihrer Sicht wichtigen Freizeitstätte für Kinder und Jugendliche eingesetzt.
Katharina König (Die Linke) sagte, dass der im Stadtrat zuständige Jugendhilfeausschuss unter Berücksichtigung der für die 62 kommunalen 62 Spiel- und Bolzplätze zur Verfügung stehenden 400.000 Euro und der Zustand des Bolzplatzes Friedenstraße einstimmig einen Rückbau beschlossen habe. Eine weitere Öffnung sei nicht möglich. Kinderspielplätze würden, sagten Frau König und die Sozialplanerin im Sozialdezernat, Dr. Konstanze Tenner, extrem hohen Sicherheitsstandards unterliegen.
Die von KSJ prognostizierten und von Bürgern der Zusammenkunft angezweifelten Kosten in Höhe von ca. 200.000 Euro untersetzte Sandy Häßler (KSJ) wie folgt für die wichtigsten Teilkosten: 50.000 Euro Belag, 40.000 nötiger asphaltierter Unterbau, 60.000 Euro für Ballfänge.
"Nach 20 Jahren ist der Platz verschlissen", wollte Steger Argumenten der Bürger, man könne eine notwendige Sanierung in mehreren Jahresschritten durchführen, entgegentreten. Er verwies u.a. auf ein Ballfanggitter an der Nordseite, das bereits heruntergefallen sei. Schäden an den Fundamenten der Zäune, gerissene Verbindungsschellen und mehrfach reparierte Gitter seien inzwischen irreparabel.
Auf die Frage, ob denn wenigstens die Freifläche erhalten bleibe für einen späteren Neubau antwortet Dr. Tenner, im Netzplan für die kommunalen Spielplätze sei der Grundsatz verankert, bei einem Rückbau die Fläche als Vorbehaltsfläche für einen neuen Spielplatz zu erhalten.
Bürger und Ferge wollen versuchen, eine Initiative zu gründen für einen Neubau zu gründen.
Text: Andreas Wentzel