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Befürworter für Kunsthalle

Ulf Häder neuer Chef der Jenaer Museen

OB Albrecht Schröter (re.) und der Werkleiter von JenaKultur, Bernd Vorjans (li.), begrüßen den neuen Direktor der Städtischen Museen Ulf Häder.
OB Albrecht Schröter (re.) und der Werkleiter von JenaKultur, Bernd Vorjans (li.), begrüßen den neuen Direktor der Städtischen Museen Ulf Häder.
Foto: Andreas Wentzel
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Die Städtischen Museen erhalten einen neuen Chef. Dr. Ulf Häder wird Nachfolger von Dr. Matias Mieth.

Jena. Dr. Ulf Häder tritt am 1. April 2015 als neuer Direktor der Städtischen Museen Jena seinen Dienst an. Der gebürtige Schleizer (Jg. 1966) löst den langjährigen Museumschef Dr. Matias Mieth ab. Mieth hatte „aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen“, bedauerte OB Albrecht Schröter (SPD) dessen Weggang, seine Funktion aufgegeben.

Häder führte seit 2008 bis zum Wechsel nach Jena das Keramik-Museum Bürgel unter äußerst schwierigen finanziellen Bedingungen und konnte das Haus gemeinsam mit Partnern und Sponsoren zu einer in Fachkreisen weithin geschätzten Sammlung deutscher Keramiktradition entwickeln.

Zum Medientermin am 24. April ließ der studierte Historiker, Germanist und Kunsthistoriker gleich mit einem Bekenntnis zum Bau einer Kunsthalle in Jena aufhorchen. Damit macht sich Häder eine der Lieblingsideen von OB Schröter zu eigen. Der OB hatte bereits als Kulturdezernent (2000-2006) diese Idee kreiert. Und an ihr festgehalten, obwohl der finanzielle Rahmen (grob geschätzte 15 Millionen Euro Baukosten, dazu jährliche Betriebskosten von ca. 1,5 Millionen Euro) bislang die Realisierung stets verhindert hatte.

Der neue Museumsdirektor begründete sein von ihm mittelfristig angelegtes Bekenntnis mit den zu beengten Arbeits- und Archivbedingungen in der „Göhre“. Hinzu komme die Verpflichtung, die Industrie- und Wissenschaftsstadt Jena auch als Kunststadt öffentlichkeitswirksam, über die Stadtgrenzen hinausragend zu präsentieren.

Grundsätzlich wolle er die von ihm hoch bewertete Arbeit seines Vorgängers (zunächst Mieth und ab 1987 Häder studierten an der FSU Germanistik) fortsetzen. Alle drei Sparten – Stadtmuseum, Kunstsammlung und Romantikerhaus – verfügten über ein „enormes Potenzial“. Häder erinnerte zudem ausdrücklich an den bestehenden Bildungsauftrag eines Stadtmuseums. Die Bindung von Menschen an ihre Heimatstadt müsste auch durch die Erforschung und Publizierung lokaler Geschichte befördert werden. Seiner Meinung nach könnten die Thüringer Museen in der politischen Bildung mehr leisten und müssten wenigstens regional enger zusammenarbeiten.

Text: Andreas Wentzel