Hilft bei schwer verletzten Kindern
Kinder-Kompetenzzentrum entsteht am Uniklinik Jena
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Mit der Zusammenarbeit verschiedenster Klinikbereiche handelt es sich beim "Kompetenzzentrum Kindertraumatologie" um das erste seiner Art im Freistaat. Mit Fähigkeiten verschiedener Ärzte kann Kindern nach schweren Unfällen geholfen werden.
Jena. Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) baut die Versorgung für schwer verletzte Kinder weiter aus. Im neuen „Kompetenzzentrum Kindertraumatologie“ des Thüringer Uniklinikums werden die Erfahrungen des UKJ in der Behandlung unfallverletzter Kinder gebündelt. Im neuen Kompetenzzentrum arbeiten Kinderchirurgen, Kinderradiologen mit Unfall- und Neurochirurgen, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Lungenexperten und Anästhesisten zusammen. Es ist das erste Kompetenzzentrum dieser Art in Thüringen.
Ein Sturz vom Klettergerüst oder ein Unfall mit dem Fahrrad – wenn Kinder verunglücken, haben sie entgegen dem Volksmund nicht immer einen Schutzengel an ihrer Seite.
„Nicht selten ziehen sie sich schwere Verletzungen zu, zum Beispiel komplizierte Knochenbrüche, innere Verletzungen oder ein Schädel-Hirn-Trauma. „Sind gleichzeitig mehrere bedrohliche Verletzungen die Folge eines Unfalls, sprechen Mediziner von einem Polytrauma. Gerade für deren Behandlung ist der weitere Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit wichtig. Genau das ist die Aufgabe des neuen Kompetenzzentrums“, erklärt Prof. Dr. Klaus Höffken, Medizinischer Vorstand des UKJ.
Eine besonders komplexe Herausforderung sind die Polytraumata – die Verletzung mehrerer Organsysteme, von denen mindestens eine allein lebensgefährlich ist, also zum Beispiel eine Schädel-Hirn-Verletzung bei gleichzeitigem Knochenbruch oder Quetschungen und Rissen innerer Organe. Die Behandlung solcher Verletzungen erfordert spezielle Kenntnisse von Medizinern und das Zusammenwirken verschiedener Fachrichtungen.
Nicht selten werden Kinder mit Unfallverletzungen allerdings auf Erwachsenenabteilungen versorgt. Kinderchirurgin Eckoldt betont: „Kinder sind jedoch nun mal keine kleinen Erwachsenen. Der kindliche Körper zeigt andere Verletzungsmuster als ein erwachsener Körper und bedarf einer anderen, spezifischen kindgerechten Behandlung.“
Problematisch seien vor allem die gelenknahen Knochenbrüche. „Viele Besonderheiten des kindlichen, also wachsenden Skeletts, wie das Ausgleichs- aber auch das Fehlwachstum, sind dabei zu berücksichtigen“, so die Kinderchirurgin. Umso wichtiger sei daher auch die Zusammenarbeit mit den Kinderradiologen am Klinikum.
Text: UKJ/dre
Fotos: Simone Hainz / pixelio.de (1), UKJ/Szabo (1)