Stadiondebatte neu entbrannt
FC Carl Zeiss schießt gegen OB Schröter
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Der FC Carl Zeiss Jena ist in Sachen Stadion auf Konfrontationskurs zu OB Albrecht Schröter (SPD) gegangen.
Jena. Verbales Foul oder berechtiger Konter? Die Jenaer Stadiondebatte steht vor dem Kollaps. Der Vorschlag von OB Albrecht Schröter, das Ernst-Abbe-Sportfeld nun doch nur im Bestand zu sanieren, hat heftigste Reaktionen ausgelöst. Am Montag stellte der FC Carl Zeiss Jena als Hauptnutzer seinen Standpunkt online (FCC bekennt sich zu großer Stadionvariante).
Der sportliche Erfolg, angestrebt wird bis spätestens 2023 die Qualifikation für die 2. Bundesliga, bedürfe einer „vermarktbaren und wirtschaftlich betreibbaren Infrastruktur“. FCC-Geschäftsführer Roy Stapelfeldt, der in der Stellungnahme zitiert wird, erklärte weiter: „Damit positioniert sich der FCC wiederholt klar und deutlich für die große Variante eines Umbaus im Ernst-Abbe-Sportfeld – heißt ‚reine‘, zweitligataugliche Fußballarena mit Kongress- bzw. Tagungskapazitäten und direkt angrenzendem Hotelbetrieb.“
Beim Thema Finanzierung wird u. a. auf das Angebot des Anteilseigners an der FCC Spielbetriebs GmbH, Roland Duchatelet, verwiesen, mindestens sieben Millionen Euro in ein Hotel investieren zu wollen.
Zuvor hatten bereits Stadtratsmitglieder, darunter vom Koalitionspartner CDU, ihr Unverständnis über die neuerliche Volte des OB kundgetan. Letzterer will erst auf der Tagung der Jenaer Volksvertreter am 22. April Stellung beziehen.
Wer die Usancen im Jenaer Stadtrat kennt, weiß, Tagesordnungspunkte ab Nummer 20 haben es schwer, am Sitzungsabend abgehandelt zu werden. Die von OB Schröter angekündigte „Berichtsvorlage Oberbürgermeister – Stadionsanierung im Bestand Vorlage 15/0385-BE“ steht auf der vorläufigen Tagesordnung an 22. Stelle.
Text: Andreas Wentzel
Fotos: Knick Design GbR