Debatte auf Mai vertagt
Jenaer Stadtrat verzögert Stadion-Diskussion
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OB Albrecht Schröter (SPD) traf keine Aussage zu seiner aktuell neuen Stadionidee "Sanierung im Bestand". Das passt ins Gesamtbild einer mit dem Thema längst überforderten Stadt.
Jena. Es kam so, wie erwartet: Der Jenaer Stadtrat verschob Mittwochnacht aus Zeitgründen die Diskussion zum Ernst-Abbe-Sportfeld auf die Mai-Sitzung. 22.20 Uhr erfolgte die unvermeidliche Wortmeldung. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit beantragte Heiko Knopf (Bündnis 90/Die Grünen) die Vertagung der Tagesordnungspunkte 21 bis 23: Berichtsvorlagen zum Stand Umbau Ernst-Abbe-Sportfeld. Stadtratskollege Andreas Wiese (FDP), Präsidiumsmitglied beim FC Carl Zeiss Jena, hielt pflichtschuldigst dagegen.
Doch wer gehofft hatte, OB Albrecht Schröter werde den Bürgern nun endlich seine erneute Wende in Sachen Ernst-Abbe-Sportfeld öffentlich darlegen, sah sich schwer enttäuscht. Eine Mehrheit des Stadtrates folgte mit sichtlicher Erleichterung dem Antrag des Grünen.
Das war von vornherein so abzusehen. Der gesamte Stadtrat hatte nicht mit einem einzigen Wort bei der Beschlussfassung zur Tagesordnung eine Vorverlegung des Dauerstreitthemas beantragt; auch nicht FCC-Mitglied Wiese.
Zwar hatte der OB eine gute halbe Stunde vor dem dann abrupt erfolgenden Ende der Stadtratssitzung die Begrenzung der Redezeit erreichen können. Doch die anschließenden Diskussionen konnten den Eindruck erwecken, hier werde gezielt in die Nacht debattiert, um das umstrittene, bei nicht wenigen innig ungeliebte Thema verschieben zu können.
Text: Andreas Wentzel