Übergangslösung gesucht
Jenaer Nahverkehr bleibt bei E-Scooter-Mitnahmeverbot
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Trotz der Forderungen einiger Stadtratsmitglieder wird es aktuell keine Möglichkeit für E-Scooter-Fahrer geben, den ÖPNV nutzen zu können.
Jena. Der Jenaer Nahverkehr bleibt bei seiner im März getroffenen Festlegung, keine E-Scooter in Busse und Bahnen mitzunehmen. Geschäftsführer Andreas Möller - eloquent, verständnisvoll und in der Sache unnachgiebig - verteidigte auf der Stadtratssitzung am Mittwoch die Entscheidung. "Das Wegschauen ließ sich nicht mehr durchhalten", erklärte Möller.
Der Verband der deutschen Verkehrsunternehmen habe auf die rechtlichen Risiken hingewiesen und dies mit einem Gutachten untersetzt. Das Unternehmen sowie auch die Fahrer müssten im Unglücksfall mit straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen rechnen. Einige E-Scooter-Fahrer im Rathaussaal reagierten mit empörten Zwischenrufen auf diese Aussagen.
Laut Möller bestünden in den Straßenbahnen und Bussen des Jenaer Nahverkehrs keine technischen Voraussetzungen, um E-Scooter sicher befördern zu können. Auch ohne aufsitzende Person würden die Fahrzeuge eine Gefährdung für die anderen Passagiere darstellen. Im Ausnahmefall wie Arztbesuch habe der Nahverkehr mit einem Jenaer Transportunternehmen eine Vereinbarung getroffen, die Ende April auslaufe. "Eine schnelle Lösung liegt nicht auf dem Tisch", sagte Möller.
Der Stadtrat hatte auf Antrag der Fraktion Bürger für Jena das Thema kurzfristig in die Tagesordnung aufgenommen. Nachdem auch der Behindertenbeauftragte der Stadt Jena, Marcus Barth, eine schnelle Lösung gefordert hatte, wurde das Thema in den Sozialausschuss überwiesen.
Text: Andreas Wentzel