Anklage auch gegen Oma und Tante
Todesfall Leila in Jena: Anklage auf sexuellen Missbrauch erweitert
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Nach dem gewaltsamen Tod der neunjährigen Leila in Jena hat die Staatsanwaltschaft Gera knapp acht Monate nach der Tat Anklage gegen drei Personen erhoben. Bei dem 24-jährigen Beschuldigten wurde die Anklage wegen mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs erweitert.
Jena. Im Fall der in Jena getöteten 9-jährigen Leila hat die Staatsanwaltschaft Gera vor dem Landgericht Gera Klage erhoben. Ein 24-Jähriger soll in einer Wohnung in Lobeda-Ost das Mädchen mit Tritten in den Bauch so schwer verletzt haben, dass innere Blutungen zum Tod am 4. September 2014 führten.
Außerdem geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass das Mädchen bereits in der Zeit vor ihrem Tod vom Beschuldigten mehrfach geschlagen und schwer sexuell missbraucht worden ist. Der damals 23 Jahre alte Verdächtige war am 30. September 2014 von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) in Köln festgenommen worden und sitzt seitdem in U-Haft.
Die Tante, die mit dem Beschuldigten zusammenlebte, und die Großmutter des Mädchens werden angeklagt wegen Misshandlung Schutzbefohlener durch Unterlassen und unterlassene Hilfeleistung.
Die Ermittlungen gegen den in der gleichen Wohnung lebenden Uropa hat die Staatsanwaltschaft indes eingestellt. Wegen seiner körperlichen Verfassung wurde er als Verursacher der schweren Verletzungen weitgehend ausgeschlossen. Wann der Prozess beginnt, ist derzeit unklar.
Text und Fotos: Michael Baumgarten