Streitfall Gärten am Jenzigfuß
Will Jena Kleingärten noch vor 2022 abreißen?
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Die Planungen der Stadt für den Abriss von Kleingärten am Jenzigfuß sollen beschleunigt werden. Kleingärtner protestieren.
Jena. Die Jenaer Kleingärtner rufen auf zum Widerstand gegen die Pläne der Stadtverwaltung zum Abriss von Kleingärten am Jenzigfuß. Kleingärtner und interessierte Bürger sollen an der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 28. Mai, 17 Uhr, im Plenarsaal des Rathauses teilnehmen. In den Kleingartenanlagen wurde ein Infoblatt verteilt.
"Um den ab 2023 prognostizierten Flächenbedarf sichern zu können, ist die Entwicklung prioritär aufzunehmen für Jenzigfuß, Bachstraßenviertel, Stadtmitte (eh. Eichplatzareal)." So heißt es nüchtern formuliert unter Punkt 002 der Beschlussvorlage 15/0370-.BV, die im Juni im Stadtrat beschlossen werden soll.
Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker (Bündnis 90/Die Grünen) hat nun einen Tag vor Pfingsten die seit Langem diskutierte Auflösung von Kleingartenanlagen präzisiert. Danach sollen 100 der 190 Kleingärten am Fuß des Jenzig abgerissen werden und Platz schaffen für Wohnen in exzellenter Lage. Die Planungen für einen Bebauungsbeschluss sollen nun eingeleitet werden. Als 1:1-Ausgleich schlägt Peisker eine neue Gartenanlage in Jena-Drackendorf vor.
Der Dezernent, auch daran entzündet sich nun der Protest der Kleingärtner, hatte noch vor Kurzem verkündet, bis 2022 würden die zur Verfügung stehenden Bauflächen keine Erschließung von genutzten Arealen notwendig machen. Die Kleingartenanlagen Mädertal, Schweizer Höhe und eben Jenzigfuß waren benannt worden für eine eventuelle Umwandlung in Wohnungsbauland - aber erst ab 2022.
Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten