Ein Arena-Konzert zwischen Melancholie und flotten Rhythmen

Jena. Mayra Andrade ist eine Art Kulturbotschafterin eines Landes, dessen Altersdurchschnitt gerade einmal 18 Jahre beträgt und in dem an allen Ecken und Enden gesellschaftlicher Aufbruch zu spüren ist. Sie, aber vor allem ihre Stimme, wurde als „die andere Seite der Kapverdischen Inseln“ bezeichnet.

Umso mehr haben wir uns gefreut, dass sie uns mit dem gestrigen Konzert schon ein zweites Mal auf der Arenabühne besuchte. In ihren zwischen Melancholie und flotten Rhythmen pendelnden Liedern beschwor sie mit warmer Stimme das Leben und die Liebe. Über 1.500 Besucher ließen sich von der jungen Frau besingen, ließen sich die Musik nahe bringen, die Mayras Leben wiederspiegelt.

Und ihr Leben war bisher sehr bunt: Mayra Andrade wurde in Havanna geboren und verbrachte ihre ersten Kinderjahre in Praia, der Hauptstadt der Republik Kap Verde. Als Sechsjährige verließ sie mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater die Kapverden und lebte die nächsten Jahre im Senegal, in Angola und Deutschland. Im Alter von vierzehn Jahren kehrte sie in ihre Heimat zurück und begann eine Karriere als Sängerin. Mit dieser Mischung schaffte sie es 2001 (mit gerade einmal 16 Jahren) zu den Francophone Games in Ottawa, wo sie mit einem französischsprachigen Song die Goldmedaille gewann. Verdient!

Text: KulturArena
Fotos: Holger John