Verlegerlegende beim Lesemarathon
Elmar Faber berichtet vom Büchermachen in Jena
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Er war der letzte Kapitän des Flaggschiffs der DDR-Verlage, hat mit der Edition Leipzig kostbarste Faksimiles gedruckt und mit seinem eigenen Verlag nach der Wende gezeigt, was Buchkunst heute sein kann. Seinen Weg, der immer der Liebe zum Buch gewidmet war, fasste Elmar Faber in einem eben solchen zusammen.
Jena. Elmar Faber, einer der letzten großen Verleger Deutschlands, liest am Dienstag, dem 11. November, ab 19.30 im Jenaer Volkshaus aus seiner Autobiografie „Verloren im Paradies“. Passend zum 25jährigen Jubiläum des Mauerfalls berichtet der Verleger und Autor über Begebenheiten auf beiden Seiten des Deutschlands vor 1989 und nach der Wende.
Der spätere Chef des Aufbau-Verlages, der Christa Wolf, Erwin Strittmatter und Christoph Hein zu seinen Autoren zählte, wurde vor 80 Jahren im Thüringischen Deesbach geboren und hat den 17. Juni 1953 an der ABF in Jena erlebt. Wie kaum ein anderer weiß er von deutsch-deutscher Verlagsgeschichte zu erzählen, von skurrilen Geschäften, kühnen Projekten und ideologischen Scheuklappen auf beiden Seiten. Bitter sind seine Erfahrungen mit den Glücksrittern der DDR-„Abwicklung“, um so ermutigender sein Dennoch-Weitermachen – aus Liebe zum schönen Buch und den Lesern.
Das Buch ist im Aufbau-Verlag erschienen. Die Lesung findet in Raum 10 des Volkhauses im Rahmen des 20. Lesemarathons statt und wird von Jens-Fietje Dwars moderiert. Zu bewundern gibt es auch eine Auswahl der schönsten Bücher, die Elmar Faber verlegt hat.
Tickets sind im Vorverkauf für 4 Euro bzw. 6 Euro in der Touristinformation erhältlich oder an der Abendkasse für 5 Euro bzw. 7 Euro.
Text: JenaKultur/jm