Bleibt Jena erstligatauglich?
Der FF USV Jena kämpft gegen seine Finanzmisere
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Der 16. März 2015 ist für den FF USV Jena ein zweifach wichtiger Termin. Auf diesen Tag wurde die ordentliche Mitgliederversammlung anberaumt, und der DFB erwartet die Lizensierungsunterlagen für die Spielzeit 2015/16 der Allianz Frauen-Bundesliga.
Jena. Dass das Geld knapp ist beim Jenaer Bundesligisten, ist nicht neu. Präsident Arnd Vogel beantworte zum Pressetermin am Dienstag die Frage, ob Jena die Saison zu Ende spielen würde, mit "Ja". Und auch die Lizenz für die kommende Spielzeit sieht Vogel nicht in Gefahr. Im Umfeld des Vereins war immer mal wieder von einer drohenden Pleite die Rede.
Der bis Saisonende amtierende Geschäftsführer und Sportvermarkter Jens Roß gab als Größenordnung in Sachen Schulden einen sechsstelligen Betrag an. Das "nach wie vor sehr angespannte Loch im Etat" (Roß) lastet seit Jahren auf dem Verein. Zwar ist 2014 die Allianz als Namenssponsor der Fraueneliteliga eingestiegen, dies bescherte den 12 Erstligisten zusätzliche Einnahmen. Gleichzeitig aber verlor der FF USV regionale Sponsoren.
Gar nicht gut ist man im Vorstand auf das Wirken des bisherigen Geschäftsführers Kai-Uwe Hirsch zu sprechen. Im letzten Herbst hatte Hirsch um eine dreimonatige Auszeit erbeten, um schließlich aus persönlichen Gründen, so Vereinsboss Vogel, zum 31. Januar seinen Job zu kündigen. Die von Hirsch nach seiner Anstellung als Nachfolger von Anja Kunick gemachten Versprechungen sollen weitgehend unerfüllt geblieben sein.
Mit dem aktuell kooptierten Vorstandsmitglied Falk Buchmann, ein Jenaer Unternehmer, der bisher auch als Sponsor dem Verein zur Seite stand, soll mehr wirtschaftliche Kompetenz in die Vereinsführung einziehen. Zur MV soll auch formal diese Personalie bestätigt werden. Möglicherweise müssen weitere Personalentscheidungen an der Vereinsspitze gefällt werden.
Text: Andreas Wentzel
Fotos: Michael Baumgarten