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Das war zu wenig

0:5 gegen Hertha BSC: Pokal-Aus für Jena

Hertha's Doppeltorschütze Marco Richter im Zweikampf mit Jenas Lukas Lämmel (r.).
Hertha's Doppeltorschütze Marco Richter im Zweikampf mit Jenas Lukas Lämmel (r.).
Foto: Thomas Weigel
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Deutlicher Klassenunterschied: Der FC Carl Zeiss Jena verlor in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen Erstliga-Absteiger Hertha BSC am Ende klar mit 0:5 (0:1).

Jena. Gänsehautstimmung auf den Rängen in der mit 11.800 Zuschauern erstmals ausverkauften neuen (noch nicht fertigen) Arena. Auch die Südtribüne war erstmals mit Zuschauern gefüllt, 1.661 Tickets gingen an die Hertha-Fans.

Trotz fehlender Anmeldung



Die aktive Jenaer Fanszene traf sich im Vorfeld in der Innenstadt und begab sich mit hunderten FCC-Anhängern in einem friedlichen Fanmarsch in Richtung Stadion.

Die Berliner bestimmten die Anfangsphase, aber der FCC hatte die erste dicke Torchance. Im Konter bekam Joshua Endres den Ball zehn Meter vor dem Strafraum, dribbelte in die Box, der Ball landete bei Pasqual Verkamp.

Dieser kam zweimal aus aussichtsreicher Position zum Schuss, einmal in Herthas Abwehrbeine, im zweiten Versuch ging der Ball darüber (4.).


Keine zwei Minuten später zeigte die Hertha, wie es besser geht. Eine schnelle Ballstaffette über mehrere Stationen, Flanke auf einen der drei mitwirkenden Trainersöhne, Palko Dárdei, der zur Gästeführung einköpfte (6.). Innerhalb von 90 Sekunden gaben diese zwei Situationen dem Spiel die Richtung.

Nun konnte der Zweitligist das Spiel mit der Führung im Rücken kontrollieren. Jena versuchte, in die torgefährliche Zone zu kommen, das gelang aber kaum. Auch die Hertha hielt sich lange zurück mit Torchancen.

Gegen Ende der ersten 45 Minuten konnte sich der vor dem Spiel als FCC-Spieler der Saison 2022/23 ausgezeichnete Keeper Kevin Kunz noch zweimal im „Nahkampf“ auszeichnen.


Erst parierte er mit dem Fuß gegen Palko Dárdei (38.). Dann warf er sich in den Schuss von Takabovic und blieb danach kurz liegen, konnte aber nach kurzer Behandlungspause weitermachen (43.).

Der knappe Pausenstand ließ den Regionalligisten noch hoffen.

Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, der FCC sich vorgenommen, dem Spiel noch eine Wende zu geben, da stand es auch schon 0:2. Der erste Hertha-Angriff wurde noch gut weg verteidigt, aber aus dem folgenden Einwurf erzielte Hertha-Neuzugang Haris Tabakovic den Treffer (47.).


Kaum aufgerappelt, der nächste (Wirkungs-)Treffer, Marco Richter hatte, wieder nach einem Einwurf (was FCC-Trainer René Klingbeil besonders ärgerte), halbrechts im Strafraum zu viel Platz und netzte ins lange Eck ein (49.).

Aber die Berliner waren noch nicht satt, wieder zwei Minuten später traf Hertha's Kapitän erneut (52.). Der eingewechselte Filip Uremovic stellte mit seinem ersten Ballkontakt schon nach einer knappen Stunde Spielzeit den Endstand her (59.).


Jena war bemüht, wenigstens einen Treffer zu erzielen. Dazu gab es zweimal die Gelegenheit innerhalb weniger Sekunden.

Erst köpfte Ken Gipson den Ball aus Nahdistanz an die Latte, der Nachschuss von Fynn Kleeschätzky klatschte ebenfalls an die Querstange des Hertha-Tores (78.). Somit blieb den Saalestädtern der verdiente Ehrentreffer verwehrt.

Schiedsrichter Florian Heft beendete die Partie pünktlich nach 90 Minuten, das Spiel war ohnehin schon lange entschieden. Die Hertha zog mit einem klaren 5:0-Sieg in die nächste Pokalrunde ein.

Trainerstimmen:

René Klingbeil (FCC): „Glückwunsch an die Hertha, die verdient gewonnen hat. Wir hatten einen Moment, um das Spiel für uns zu öffnen. Leider konnten wir da nicht früh in Führung gehen. Für einige meiner Spieler war es das erste Mal vor dieser brutalen Kulisse. Für Hertha ist das normal.


Heute haben wir kräftig auf den Hintern bekommen. Nun müssen wir wieder aufstehen, morgen geht es weiter. Wir haben schon am Mittwoch ein wichtiges Auswärtsspiel in Babelsberg.“

Pal Dárdei (Hertha): „Ich bin glücklich und zufrieden, dass wir gegen Jena, einen guten und fairen Gegner mit einem guten Trainer und tollem Publikum, gewonnen haben. Wir hatten zu Beginn etwas Glück, dass Jena bei der ersten Chance nicht nach drei Minuten in Führung geht. Dann haben es meine Jungs gut gemacht.“


Schon am Mittwoch (16. August, 19:00 Uhr) geht es für den FC Carl Zeiss Jena im Regionalliga-Spielbetrieb weiter, beim Tabellenführer SV Babelsberg.

FCC: Kunz - Hoppe (ab 72. Kleeschätzky), Strietzel, Hehne, Gipson, Halili, Schau (ab 46. Löder), Lämmel, Endres (ab 60. Muiomo), Verkamp (ab 46. Zank), J. Richter (ab 60. Dahlke)

Hertha: Ernst - Serdar (ab 57. Stange), Reese, Kenny, Dudziak, FPalko Dárdei, M. Dárdei (ab Gechter), Leistner (ab 57. Uramovc), Klemens, M. Richer (ab 69. B. Dárdei),Tabakovic (ab 69. Prevljak)

Tore: 0:1 F. Dardei (6.), 0:2 Tabakovic (47.), 0:3, 0:4 M. Richter (49., 52.), 0:5 Uremovic (59.)

Zuschauer: 11.800 (ausverkauft)

Text: Steffen Langbein
Fotos: Thomas Weigel