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Nächster Schritt zur Meisterschaft

2:1 in Leipzig: Auch Lok bremst Jena nicht

Im Zweikampf der Ex-Jenaer Robert Zickert (21/Lok) mit Jenas Torschützen Bedi Buval (18/FCC).
Im Zweikampf der Ex-Jenaer Robert Zickert (21/Lok) mit Jenas Torschützen Bedi Buval (18/FCC).
Foto: Michael Baumgarten
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Der FC Carl Zeiss Jena steht nach dem glücklichen 2:1-Auswärtssieg im Traditionsduell bei Lok Leipzig kurz vor der Regionalliga-Meisterschaft! Durch das 1:1 von Verfolger Cottbus wuchs der Vorsprung vier Spieltage vor Schluss auf elf Punkte.

Leipzig/Jena. Lok feierte dieses Wochenende das 30-jährige Jubiläum des Einzugs in das Europapokal-Finale vor über 100.000 im Elfmeterschießen gegen Bordeaux. Nostalgische Zeiten, von denen beide Gegner seit der Wende nur träumen können. Aktuelle Realität ist für beide die Regionalliga, wobei der FCC dieses Jahr die Chance des Aufstiegs in Liga Drei hat.

Die Startphase war ganz nach dem Geschmack des Spitzenreiters. Früh im Spiel schoss Lok-Keeper Benjamin Kirsten Bedi Buval an, der Ball landete zu Jenaer Führung im Tor (3.). Nach Ansicht der Fernsehbilder gab FCC-Trainer Mark Zimmermann nach dem Spiel zu, dass die Hand im Spiel war. Aber auch Lok-Trainer Heiko Scholz hatte es in Original-Geschwindigkeit nur „geahnt, weil ich Benny zutraue, dass er den Ball über den Kopf des Gegners spielen kann.“

Jena spielte das frühe Tor in die Karten, die Gäste bestimmten das Spiel, Lok kam kaum mal vor das FCC-Tor. Kurz vor der Pause nahm Davud Tuma den Steilpass von Maximilian Wolfram, nach Zwischenberührung von Buval, an und machte das 2:0 (41.).

Nach dem Pausentee kam die Scholz-Truppe, mit viel mehr Schwung auf den Platz und erzielte schnell den Anschlusstreffer durch den eingewechselten Djamal Ziane per Kopf (50.). Sofort waren auch die einheimischen Zuschauer wieder lauter. Bisher hörte man meist nur die über 1.200 FCC-Fans. Das Spiel wurde bissiger, von Nickeligkeiten und Zweikämpfen geprägt.



Höhepunkt des Kampfes war die 80. Minute. Nach dem Foul von Marcel Trojandt am durchlaufenden Wolfram am Mittelkreis und anschließender Rudelbildung zückte Schiedsrichter Allwardt nach Beratung mit seinen Linienrichtern den roten Karton für den Lok-Spieler. „Eine blöde rote Karte“, so Scholz, Gelb hätte wohl auch gereicht. Für Zählbares reichte es nicht mehr und Jena nahm somit die drei Punkte mit.

Zu Hause gegen RB II (Freitag, 28. April – 18:00 Uhr) kann der FCC nun den Staffelsieg klar machen und an die Relegationsspiele, voraussichtlich gegen Viktoria Köln, denken.

Trainerstimmen:

Mark Zimmermann (FCC): „Eine tolle Kulisse im Stadion und hier im VIP-Raum. Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen und hatten auch nach dem 1:0 weitere Chancen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Nach dem Wechsel hat uns Lok, auch durch die Wechsel, die gut angeschlagen haben, einige Probleme bereitet. Es wurde für uns eine Zitterpartie und am Ende konnten wir glücklich sein mit dem Sieg.“

Heiko Scholz (Lok): „Die erste Halbzeit war enttäuschend, wir hatten zu viel Angst, einige Spieler waren gar nicht auf dem Platz. Drei Niederlagen hintereinander waren wir nicht mehr gewohnt in den letzten zwei Jahren. In der zweiten Halbzeit haben meine Spieler alles gegeben und ich muss auch ein Riesenkompliment an die Zuschauer machen. Glückwunsch an Jena. Solche Spiele braucht die Regionalliga. Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“ (mit Augenzwinkern, Anm. d. Red.: Lok Leipzig und Viktoria Köln haben denselben Groß-Sponsor)

Lok: Kirsten; Krug, Trojandt, Hanne, Georgi (ab 46. Schinke), Becker, Brügmann, Maurer (ab 46. Ziane), Watahiki (ab 86. Ibold), Zickert, Misch

Jena: Koczor; Kühne, Slamar, Gerlach, Eismann, Erlbeck (ab 90. Krahnert), Wolfram (ab 84. Mergel), Sucsuz, Tuma (ab 68. Reimann), Starke, Buval

Torfolge: 0:1 Buval (3.), 0:2 Tuma (41.), 1:2 Ziane (50.)

Zuschauer: 4.107

Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten