Erstes Heimspiel 2016
Jenaer Riesen empfangen Rheinische Drachen
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Während Science City Jena am vergangenen Wochenende in Hamburg nach zuletzt elf Siegen in Folge die erste Niederlage kassierte, sich trotz der 73:63-Pleite bei den Hansestädtern bis zum Schluss mit aller Macht gegen das Endergebnis wehrte, steht am Sonntag um 17.00 Uhr das erste Heimspiel 2016 auf dem Programm der Riesen aus Ostthüringen.
Jena. Personell werden die Ostthüringer auf ihre Leistungsträger zurückgreifen können. Während sich Wayne Bernard am Montag von seinem privat bedingten Heimaturlaub zurückgemeldet hat, steht auch der zuletzt nur angeschlagen auflaufende Immanuel McElroy wieder voll im Saft. Zwar musste Lars Wendt aufgrund einer Erkältung im Verlauf der Woche aussetzen, kehrte erst am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück, dennoch geht Trainer Björn Harmsen von einem Einsatz des wichtigen Aufbauspielers aus.
Mit Blick auf den Heimpremieren-Gast, die Dragons Rhöndorf aus Bad Honnef, fällt zunächst der aktuelle Tabellenplatz als Schlusslicht der ProA ins Auge. Eine Schlussfolgerung hinsichtlich des Aufeinandertreffens zwischen dem amtierenden Tabellenführer aus Jena und dem rheinischen Kellerkind sollte jedoch schleunigst verworfen werden. Zu ausgeglichen und knapp schlittern die Clubs der 2. Basketball-Bundesliga regelmäßig von Spieltag zu Spieltag. Zu umkämpft und knapp gewann das Harmsen-Team zuletzt gegen die vermeintlichen klaren Außenseiter aus Leverkusen oder Paderborn.
Bereits beim Jenaer Auftritt in Bad Honnef Ende November 2015 (96:73) fauchten die Drachen über weite Teile der 40 intensiven Minuten, blieben bis Mitte der zweiten Halbzeit statistisch in Sichtweite, um erst kurz vor dem finalen Viertel die Flügel zu strecken. So wird Science City auch im Heimspielauftakt 2016 alle der über die Weihnachtspause gesammelten Körner investieren müssen, um nach dem misslungenen Rückrundenauftakt bei den Hamburg Towers in die Erfolgsspur zurückzufinden.
„Ich habe es im vergangenen Jahr bereits oft genug betont und werde auch 2016 den warnenden Zeigefinger heben. In unserer Liga gibt es keine einfachen Gegner, kein einziges Team, welches im Vorbeigehen die Punkte freiwillig abgibt. Zudem ist jeder Kontrahent gegen unsere Jungs, als aktuellen Tabellenführer, noch ein paar zusätzlich Prozentpunkte mehr motiviert. So etwas lässt sich nur durch entsprechende Intensität und Aggressivität kontern. Diese Eigenschaften werden wir in jedem Rückrundenspiel aufs Parkett bringen müssen, um unsere verbleibenden Duelle bis zum Playoff-Viertelfinale zu gewinnen – gänzlich ohne Ausnahme“, sagt Jena Coach Björn Harmsen, der am Donnerstag seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängerte.
Während sich Science City nach der geklärten Trainerfrage nun wieder ausnahmslos den sportlichen Belangen im Zweitliga-Geschehen widmen kann, haben die Gäste aus dem Rheinland in den letzten Wochen und Monaten einige personelle Kader-Rochaden hinter sich.
Nach dem Tausch von zwei US-Importen sowie einem Briten unmittelbar vor dem Jahreswechsel befinden sich die von Boris Kaminski trainierten Dragons in einer Art Rückrunden-Findungsphase. Offensichtlich scheinen die neuen Besen - Justin Smith und Jordan Hamilton - im runderneuerten Rhöndorfer Kader gut zu kehren. Eine hauchdünne 94:93-Niederlage - erst durch den letzten Wurf der Rheinstars - beim Auftritt in Köln sowie ein in seiner Deutlichkeit sensationell anmutender 83:65-Sieg gegen das hoch gehandelte Team aus Nürnberg zeigen, dass sich die Gäste im Kampf gegen den Klassenerhalt noch längst nicht aufgegeben haben. So werden die Dragons frei von jeglichem Druck auch in der Sparkassen-Arena versuchen, dem Zweitliga-Spitzenreiter ein oder gar beide Beine stellen zu wollen.
Science City wird dies im ersten Heimspiel 2016 hoffentlich zu verhindern wissen. Aktuell verfügen die Saalestädter - als einziges Team der gesamten 2. Liga - über eine makellose Heimbilanz (8 Siege, 0 Niederlagen), wollen auch am Sonntagabend beim Blick auf die Zweitliga-Tabelle in der betreffenden Spalte eine Null bewundern.
Text: Tom Prager
Fotos: Baumgarten