Die NINERS kommen
Science City Jena: Das legendäre Ost-Derby wartet
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Nur noch fünf Spieltage bis zum Ende der regulären Saison, noch drei Heimspiele im März, bevor am 08. April der erste Auftritt im Playoff-Viertelfinale wartet. Die Basketball-Saison biegt für Science City Jena unweigerlich auf die Zielgerade ein. Am Sonntag empfangen die weißen Riesen der Saalestadt einen langjährigen Wegbegleiter, zugleich einen der größten Rivalen seit über 20 Jahren, die NINERS aus Chemnitz.
Jena. Historisch hochwertige Basketball-Klassiker, wie Jenas Schrittmacher zum Zweitliga-Aufstieg 2000 in Chemnitz mit dem damaligen TuS-Kapitän Lucas Perlitz auf der einen und den Chemnitzer Endig-Brüdern auf der anderen Seite, dem 1. Liga-Wir-kommen-Spektakel 2006 mit Al Elliotts drei auch heute noch umstrittenen Freiwürfen zur Verlängerung und zahlreiche weiteren hitzigen Gefechte bilden die Basis einer jederzeit stark umkämpften, traditionellen, jedoch immer stets fairen Rivalität.
Neuen Hinterkorb-Tribüne
Während die Anhänger beider Vereine nach dem Erscheinen der Spielpläne im Herbst zunächst nach den Terminen dieser beiden Begegnungen suchen ist es am kommenden Wochenende nun endlich wieder soweit. Bevor der Ball zum Ost-Klassiker am Sonntag ab 17.00 Uhr in die Luft geworfen wird stand unter der Woche noch die erste große Herausforderung an. Nach der Montage der neuen Hinterkorb-Tribüne in den drei B-Blöcken konnte die Sparkassen-Arena ihre volle, 3.000 Zuschauer fassende Kapazität voll entfalten, feiert am Sonntag Premiere.
Vorfreude auf Highlight
„Ich denke, dass sich die Fans beider Vereine schon riesig auf dieses Highlight freuen, das Derby hinsichtlich der Konstellation und Ausgangslagen keine Wünsche offenlässt. Wir kämpfen darum, an Vechta dranzubleiben, Chemnitz will unter die ersten acht Mannschaften, um ab April in den Playoffs zu spielen. Spannung und guter Team-Basketball sind garantiert“, sagt Jenas Coach Björn Harmsen.
„Das mit viel Tradition behaftete Derby gegen die NINERS bildet seit etlichen Jahren einen der Saisonhöhepunkte, völlig unabhängig ob es in Chemnitz oder Jena stattfindet. Ich denke, dass diese Duelle, die trotz der bestehenden Rivalität immer ohne Aggressionen ausgekommen sind, einen wichtigen Teil des Spielplans bilden. Es herrscht ausnahmslos tolle Stimmung. Beide Teams spielen in der gesamten Liga die meisten Assists, also am mannschaftsdienlichsten und somit sehr attraktiv für die Zuschauer“, sagt Harmsen, der bei den Chemnitzer Leistungsträgern Nate Buss und Virgil Matthews sowie der starken Chemnitzer Quote aus dem Dreipunktland seinen Zeigefinger hebt.
Spannende Ausgangslage
Sportlich könnte unterdessen die Ausgangslage der beiden Basketball-Hochburgen kaum spannender sein. Nachdem Science City am zurückliegenden Wochenende mit einem 98:56-Blowout beim nunmehr Tabellenvierten in Kirchheim für etliche hochgezogenen Augenbrauen in den Hallen der Republik sorgte, das Team von Trainer Björn Harmsen die Playoff-Tickets bereits in der Tasche hat und hinter Vechta auf einen Ausrutscher des punktgleichen Tabellenführers lauert, ringt Sachsen Korbjäger-Stolz mit sechs weiteren Konkurrenten um den Einzug in die Meisterrunde.
So mussten sich die Niners am letzten Samstag erst nach großem Kampf und einer fünfminütigen Verlängerung dem Spitzenreiter aus Vechta mit 78:79 beugen. Entsprechend motiviert und gallig werden die Gäste am Wochenende nach der nur knapp 100 Kilometer kurzen Anfahrt erwartet.
Text: Tom Prager