Vertrag bei Science City Jena
Basketballer Haukohl kehrt nach Jena zurück
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Mit der Verpflichtung des deutschen A2-Nationalspielers Stephan Haukohl präsentiert Erstliga-Aufsteiger Science City Jena das erste neue Gesicht für den BBL-Kader 2016/2017.
Jena. Der 22-Jährige wechselt vom Mitteldeutschen BC aus Weißenfels nach Ostthüringen. Er kennt den „Leuchtturm des Ostens“ bereits aus seiner Zeit am Jenaer Sportgymnasium, welches er zwischen 2009 und 2012 besuchte. Stephan Haukohl unterschrieb einen Einjahresvertrag, wird im Harmsen-Team auf den beiden Flügelspieler-Positionen zum Einsatz kommen.
„Ich habe mich für Science City entschieden, weil mir das Jenaer Umfeld zusagt, die sportliche und menschliche Komponente stimmt und ich mich mit der Philosophie des Trainers identifizieren kann. Coach Björn Harmsen und ich hatten uns vor gut zwei Wochen getroffen, uns über die Möglichkeiten verständigt. Nachdem alle Zweifel ausgeräumt waren ging meine Tendenz ziemlich schnell in Richtung Thüringen“, sagt Stephan Haukohl nach seiner feststehenden Rückkehr an die Saale.
Der aufgrund einer gemeinsamen Nationalmannschafts-Historie seit Jahren mit Jenas Flügelspieler Julius Wolf befreundete Currywurst-Liebhaber war während seiner zurückliegenden Karriere-Stationen in Ehingen, Nürnberg und Weißenfels zwischendurch immer wieder in der Universitätsstadt zu Gast, kennt die Stadt und seine Vorzüge. „Ich habe mich in Jena während meiner Zeit an der Sportschule schon einleben können, habe mich damals schon sehr wohl gefühlt und immer gern auf meine Zeit in Jena zurückgeblickt. Durch die Entwicklung in den letzten Jahren und die fortgeschrittene Professionalisierung hat sich der Verein kontinuierlich zu einem attraktiven Standort gemausert“, sagt Haukohl, der bei der Herausforderung in der BBL für Science City eine gute Teamchemie als Schlüssel im Kampf um den Klassenerhalt sieht.
„Wir müssen von Beginn volle Kraft gehen, als Mannschaft auftreten und schnell unseren Rhythmus finden. Dafür wird es notwendig sein, eine sehr intensive Vorbereitung zu absolvieren, um gerade zum Saisonauftakt nichts liegen zu lassen. Mit gutem Mannschaftsspiel, einer hohen Intensität und entsprechendem Fokus kann es uns gelingen, eine gemessen am Ziel Klassenerhalt erfolgreiche Saison zu absolvieren und auch mal ein großes Teams zu ärgern. Es wird für uns in erster Linie darum gehen die Klasse zu halten. Dafür muss jeder einzelne Spieler mitziehen. Diesem Ziel haben wir alles unterzuordnen“, so Jenas Neuzugang.
Während der gebürtige Stuttgarter einen Großteil seiner Jugend in München verbrachte, sich vor der U17-Basketball-WM 2010 in Hamburg beim SV Germering erstmals in die Notizbücher der Bundestrainer spielen konnte, folgte im Anschluss der Wechsel an das Sportgymnasium Jena. Nach drei Jahren NBBL sowie einigen Auftritten im Jenaer Regionalligateam führte ihn der Weg zunächst nach Ehingen, bevor es ihn 2014 gemeinsam mit seinem Trainer Ralph Junge nach Nürnberg zog. Nach einer sportlich erfolgreichen Saison in der Franken-Metropole rief der Mitteldeutsche BC aus Weißenfels zu Haukohls ersten Angriff auf die BBL.
Während sich der Flügelspieler unter Trainer Silvano Poropat zunächst überdurchschnittlich hohe Spielanteile sichern konnte fand er nach einem Trainerwechsel bei den Wölfen jedoch zunehmend weniger Berücksichtigung. Mit seiner Jenaer Vergangenheit und der Motivation eines möglichen Erstliga-Durchbruchs im Gepäck dürfte der 22-Jährige unter Trainer Björn Harmsen nun darauf brennen, um sich in der BBL konstant beweisen zu können.
„Uns war in den vergangenen Jahren eine bestimmte Identität in Bezug auf den Standort Jena immer sehr wichtig. Stephan habe ich vor ein paar Jahren in einigen Jenaer NBBL-Duellen beobachten können. Er hat bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ohne Angst und mit viel Selbstbewusstsein gespielt, konnte auch in den letzten Jahren mit Ehingen und Nürnberg gegen uns überzeugen. Mir ist aufgefallen, dass er mit der Region noch stark verwurzelt ist und es bei seinen Besuchen noch viele Leute gab, die sich gefreut haben ihn zu treffen. Das spricht sowohl aus sportlicher aber auch aus menschlicher Sicht für ihn“, sagt Jenas Trainer Björn Harmsen.
„Zu seinen großen Stärken gehören der Wurf und sein Zug zum Korb. Er besitzt zudem eine sehr gute Größe für die beiden Flügelpositionen, kann trotz seiner 2,05m auf der Vier auch von außen spielen. Das Gesamtpaket passt, seine variable Spielanlage ist sicher ein großes Plus für uns. Science City bietet ihm eine gute Situation, er wird die Möglichkeit bekommen, um sich zu beweisen“, so Harmsen der Haukohl primär auf der Position des großen Flügels plant.
Unterdessen halten bereits die kommenden Wochen eine entsprechende Portion Basketball für Jenas Neuzugang bereit. Als aktueller A2-Nationalspieler startet der Flügel am 26. Juni 2016 mit dem Auftaktlehrgang in Heidelberg in den Nationalmannschafts-Sommer. Unter dem neuen A2-Bundestrainer Arne Woltman wird die deutsche Auswahl zunächst am Neckar auf ihre Fitness getestet, bevor am 29. und 30. Juni zwei Testspiele in Nanterre (Frankreich) anstehen.
Text: Tom Prager