Duell der Wendt-Zwillinge
Science City Jena empfängt den Tabellenführer
Teilen auf
Mit den Gastspiel des amtierenden Tabellenführers der ProA erwartet Science City am Samstag ab 19.00 Uhr ein ganz spezielles Schmankerl der launigen Abendunterhaltung in der Jenaer Sparkassen-Arena.
Jena. Der Auftritt der s.Oliver Baskets, ihres Zeichens Erstliga-Absteiger und Aufstiegsfavorit Nummer Eins, beschert Jenas Korbjägern das erste von zwei aufeinanderfolgenden Herausforderungen, beide (Würzburg, Heidelberg) jeweils an einem Samstagabend. Im Duell mit den Unterfranken trifft das zuletzt in Kirchheim siegreicher Harmsen-Team auf einen Kontrahenten, der weder Mittel noch Wege gescheut hat, um einen namenhaften und qualitativ breiten Kader zusammenzustellen.
"Würzburg verfügt trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle über eine qualitativ sehr starke und tief besetzte Mannschaft, ist sehr gut gecoacht und will unbedingt den sportlichen Ausrutscher des BBL-Abstiegs korrigieren. Unsere Jungs müssen am und über Limit spielen, vertrauen am Samstag natürlich auch auf den enorm wichtigen Faktor Heimkulisse", sagt Trainer Björn Harmsen, der sich das Video des Heidelberger Sieges gegen die s.Oliver Baskets ganz genau angeschaut hat. "Auch wir haben eine sehr gute Mannschaft, müssen mit Intensität und Leidenschaft dagegenhalten und werden versuchen dem Gegner einen heißen Tanz zu liefern. Ähnlich wie in den Begegnungen gegen Göttingen in der Vergangenheit wollen wir den Spitzenreiter ärgern und natürlich unser Heimspiel gewinnen". sagt Harmsen, spielt damit auf die legendären Schlachten der Vorjahre an.
Dabei ließt sich die allein Riege von ehemaligen Zweitliga-Legionären in der Mannschaft der s.Oliver Baskets wie das „Who is Who“ eines Spieleragenten-Traums. Allen voran der in Jena sicherlich noch bestens bekannte Power Forward Dennis Tinnon, der über den Sommer trotz guter Angebote aus Italien erneut den Weg nach Deutschland finden konnte. In Kombination mit Aufbauspieler Carlos Medlock (Crailsheim Merlins) und Jeremy Dunbar (BG Göttingen) bildet sich bereits hier ein Ausnahme-Trio, welches in dieser Kombination seinesgleichen sucht.
Komplettiert durch nicht weniger als sieben ehemalige Erstliga-Akteure wurde durch den ebenfalls neu verpflichteten Headcoach Doug Spradley in der Heimatstadt von Dirk Nowitzki nicht gekleckert sondern geklotzt. Würzburgs Trainer konnte mit einem fast nahezu unveränderten Erstliga-Etat eine Mannschaft formen, die sich nur ein Ziel in das Buch der großen Reise geschrieben hat - die Rückkehr in die Eliteliga. So bilden hochkarätiger Akteure wie der ehemalige BBL-Center-Haudegen Darren Fenn (ehm. Artland, Bamberg, Bremerhaven), der seit Jahren als Europa-Traveller und letztjähriger Bremerhavener Eisbär aktive Stephen Jackson, Ulms langjähriger Flügel Sebastian Betz, Center Ruben Spoden aus Tübingen sowie der ehemals für Ludwigsburg auflaufende bärenstarke Flügel Jason Dourisseau die schärfsten Speerspitzen der Gäste-Abteilung Attacke.
Dass aber auch die Gäste verwundbar sind, bewiesen zuletzt die Basketball-Akademiker aus Heidelberg, denen es vor zwei Wochen gelang, die s.Oliver Baskets mit der ersten Saisonniederlage auf die Heimreise zu schicken. Fast ausnahmslos enge und bis in die Schlussphase offene Würzburger Duelle bei Auftritten in fremden Hallen dürften somit auch für Science City den Funken auf einen angestrebten Heimsieg am Glimmen halten.
Nach dem am vergangenen Wochenende eingefahrenen 80:72-Erfolg bei den heimstarken Rittern aus Kirchheim und der bisher besten Saisonleistung braucht sich das Team von Trainer Björn Harmsen gegen den favorisierten Gast keinesfalls zu verstecken. Was allerdings von Beginn an dringend erforderlich wäre, um nach Vechta den nächsten BBL-Absteiger mit langen Gesichtern in die Kabine zu schicken, ist lautstarker Support von allen Tribünen. Insofern: verbales Volume auf Maximum... und zwar von Anfang an.
Tickets hier...
Text: Tom Prager
Foto: Marc Köppelmann (Paderborn)