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Erfreuliche Bilanzzahlen vorgestellt

1,7 Millionen Frauen nutzten Pille von Jenapharm

Das ostdeutsche Traditionsunternehmen Jenapharm legt erfreuliche Bilanzzahlen für 2014 vor.
Das ostdeutsche Traditionsunternehmen Jenapharm legt erfreuliche Bilanzzahlen für 2014 vor.
Foto: Andreas Wentzel
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Jenapharm, die 100-prozentige Tochter der Bayer AG, kann 2014 den Umsatz um 26 Millionen auf 170 Millionen Euro steigern. Und mit einigen Neuheiten aufwarten.

Jena. "Das war ein gutes Jahr für Jenapharm." Dr. Michael Raps, Geschäftsführer des ostdeutschen Traditionsunternehmens, stellte am 3. Juni dieses Fazit an den Beginn der Präsentation der Firmenbilanz 2014. Wachstum in allen drei Hauptgeschäftsbereichen - Frauen-, Männer- und Hautgesundheit - konnte die 100-prozentige Tochter der Bayer AG ist verbuchen. Der Umsatz stieg von 144 auf 170 Millionen Euro. Anfang 2015 wurde ein Unternehmen hinzugekauft, das Kontrastmittel, z.B. beim MRT, produziert.

V. l.n.r. Helmut Schäfers (Bayer AG) Dr. Michael Raps und Falko Mühlenberg (beide Jenapharm) präsentierten die Jenapharm-Geschäftszahlen für 2014.Jenapharm bleibt führender Hersteller bei Verhütungsmitteln in Deutschland. Rund 1,7 Millionen Frauen nutzten laut Falko Mühlenberg, Leiter Finanzen & Controlling, die Jenapharm-Pille. In Deutschland verwendeten rund 5,6 Millionen Frauen die "Pille".

Ein neuer Wachstumsmarkt ist mit einem nicht hormonellen Produkt erschlossen worden. Vorteil der Neuentwicklung: Einmal vom Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt, verhindert es über drei Jahre eine Schwangerschaft. 700.000 Frauen würden diese Alternative mittlerweile nutzen, dieses Marktsegment wachse schneller als die traditionelle Pillenverhütung.

Zu den Neuheiten gehört ein Medikament gegen Endometriose. Zellbestandteile der Gebärmutterhaut wandern ab und setzen sich zum Beispiel an den Eierstöcken ab. Dies verursacht Blutungen und Schmerzen. Diese erst vor einiger Zeit erforschte Krankheit kann mit einem von Jenapharm entwickelten Medikament therapiert werden. Immerhin sind bis zu 20 Prozent der Frauen von Endometriose betroffen.  

Nur bei Potenzmitteln, das räumte der Jenapharm-Geschäftsführer freimütig ein, rangiert das Unternehmen auf Platz 2 hinter dem Marktführer. Das, so Raps, werde sich auch nicht ändern.  In Deutschland würden pro Tag 6.500 Pillen gegen erektile Dysfunktion eingenommen, aus dem Hause Jenapharm stammten davon 4.500.

Im letzten Jahr wurde der 1920 im Bauhausstil errichtete und unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex in der Otto-Schott-Straße an ein Immobilienunternehmen verkauft und von diesem langfristig rückgemietet. Jenapharm will seinen langjährigen Firmenstandort halten.

Sorgen könnte derzeit bei Jenapharm nur der Paternoster bereiten. Der soll laut Geschäftsführer Dr. Raps auf jeden Fall in Betrieb bleiben.  

Text: Andreas Wentzel