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Studie der Uni Jena

Was denken Thüringer über Moslems und den Islam?

Eine Studie der Uni Jena soll neue Erkenntnisse liefern, was die Thüringer Bürger über Moslems und den Islam wissen. Im Bild die Hagia Sophia in Istanbul.
Eine Studie der Uni Jena soll neue Erkenntnisse liefern, was die Thüringer Bürger über Moslems und den Islam wissen. Im Bild die Hagia Sophia in Istanbul.
Foto: Michael Löffler / pixelio.de
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Ein Team der Uni Jena unter Leitung von Prof. Dr. W. Frindte hat eine Studie zum Wissen der Thüringer zu den Themen Islam und Moslems gestartet.

Jena. Im Jahre 2014 kamen – laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) – 202.000 Asylsuchende nach Deutschland. Das war der höchste Wert seit 20 Jahren. Für 2015 prognostiziert das BAMF ca. 250.000 Antragsteller auf Asyl. Die Regierung von Schleswig-Holstein rechnet 2015 bundesweit gar mit über 500.000 Asylbewerbern. Gleichzeitig sind fast zwei Drittel der Deutschen gegen eine Einwanderung aus Ländern außerhalb der Union. In der Einwanderung sehen die Deutschen momentan das wichtigste Problem, vor dem die EU derzeit gegenübersteht.

Seit Oktober 2014 gehen Menschen auf die Straße, um gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ zu demonstrieren. Unter den Demonstranten sind nicht nur Rechtspopulisten oder Anhänger der AfD. Auch Menschen, die sich bedroht fühlen oder Angst vor etwas haben, das sie kaum aus eigener Erfahrung kennen, nehmen an den PEGIDA-Demonstrationen teil.

Thüringer haben Angst vor Muslimen, aber in Thüringen leben nur knapp 8.000 Menschen aus einem Land mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung. Thüringer fühlen sich von Salafisten bedroht, aber in Thüringen gab es – nach einer Schätzung des Innenministeriums – im Jahre 2013 gerade mal 50 Muslime, die als radikal eingestuft wurden.

Angst, Wut oder Fremden- oder Islamfeindlichkeit verweisen also nicht zwangsläufig auf tatsächliche Bedrohungen durch Fremde, Ausländer, Muslime oder Islamisten. Dennoch müssen solche Angst- oder Wutgefühle und fremdenfeindliche Einstellungen ernst genommen werden. Sie werden nicht nur von „randständigen“ Personengruppen geäußert, sondern finden sich auch in der „stabilen Mitte“ der Gesellschaft.

In einer Studie möchten wir herausfinden, was Bürgerinnen und Bürger in Thüringen über Muslime und den Islam denken. Deshalb möchten wir die Bürger bitten, uns beim Ausfüllen und Verbreiten eines Fragebogens zu helfen. Diesen Fragebogen finden Interessenten unter folgendem Link: https://www.soscisurvey.de/il-studie/.

Selbstverständlich ist die Teilnahme an dieser Befragung freiwillig und anonym.

Text: Wolfgang Frindte
Foto: Michael Löffler/pixelio.de