Skip to main content

Parteigründung unklar

Sahra Wagenknecht: Großer Andrang bei Buchlesung in Jena

Sahra Wagenknecht war am Donnerstagabend zu einer Buchlesung in Jena zu Gast.
Sahra Wagenknecht war am Donnerstagabend zu einer Buchlesung in Jena zu Gast.
Foto: Ben Baumgarten/JENPICTURES
Teilen auf

Großer Andrang bei Buchlesung von Sahra Wagenknecht in ihrer Geburtsstadt Jena.

Jena. Sahra Wagenknecht, die derzeit in Deutschland heftig umstrittene Politikerin, war am Donnerstag in ihrer Geburtsstadt Jena zu einer Buchlesung.

Eine Frau, die polarisiert und neugierig macht. Und so strömten am Abend etwa 1.000 Gäste ins Volkshaus.


Beim Betreten der Bühne zeigte sich die Spitzenpolitikerin sichtlich erfreut über das Interesse an ihrer Lesung.


Nach einigen persönlichen Worten las sie aus dem Vorwort ihres Buches Die Selbstgerechten: Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt“ vor.


Die Autorin betonte, dass sie die Einleitung des Buches aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen kürzlich angepasst habe.

Dabei ging sie unter anderem auf das Kriegsgeschehen in der Ukraine ein und hinterfragte sowohl politische als auch gesellschaftliche Reaktionen.


20230921 Sahra Wagenknecht im Volkshaus Jena Thueringen zur Buchlesung 2
Sahra Wagenknecht im Volkshaus in Jena mit Moderator Jürgen Rummel. 

Nach etwa 45 Minuten übernahm der Moderator Jürgen Rummel das Gespräch mit Wagenknecht, um über aktuelle Themen zu diskutieren.

Dabei nahm sie keine Rücksicht auf die derzeitige Bundesregierung und kritisierte diese deutlich. Sie warf der Politik vor, an den Bedürfnissen der Menschen vorbei zu regieren.

Wie bereits in ihrem Buch äußerte sich Wagenknecht kritisch zu Themen wie Energie, Bildung, Flüchtlingskrise oder Inflation und Armut.

Der Applaus des Publikums zeigte, dass viele Besucher ihre Ansichten teilen.


Befragt zur Gründung der Wagenknecht-Partei“ trat die 54-Jährige auf die Euphoriebremse. Sie sehe zwar die Notwendigkeit einer neuen Partei der wirtschaftlichen Vernunft, der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens, dies bedürfe aber einer gründlichen und differenzierten Vorbereitung.

In ihrem Schlusswort bekräftigte Wagenknecht erneut die Notwendigkeit eines neuen Miteinanders in Deutschland.


Sie betonte, dass Demokratie und Sozialstaat ihr wichtigstes Fundament verlieren, wenn es an Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen mangelt.

Im Anschluss signierte sie ihr Buch im Foyer und so mancher Besucher nutzte die Gelegenheit, um persönlich mit ihr zu sprechen.


Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES