Irritation bei Anwohnern
Carsharing in Jena: Warum auf öffentlichen Stellplätzen
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Die Nutzung öffentlicher Stellplätze als Carsharing-Plätze in Jena führt bei Anwohnern zu Irritationen. Jetzt reagiert die Stadt und erklärt, warum.
Jena. In der Stadt Jena werden derzeit eine ganze Reihe von neuen Carsharing-Stellplätzen eingerichtet. Anders als bisher werden hierfür auch bislang öffentliche Stellplätze in Anspruch genommen.
Dies führt offenbar zu Irritationen bei einigen Anwohnern und Nachfragen in der Stadtverwaltung.
Durch das Bundes-Carsharinggesetz und die Novellierung des Thüringer Straßengesetzes besteht erst seit 2022 die Möglichkeit, für Carsharing-Stellplätze auch bislang öffentliche Stellplätze in Anspruch zu nehmen.
Der Stadtrat hat sich in einer ganzen Reihe von Beschlüssen zum System des Carsharings bekannt (z.B. Klimaaktionsplan, Leitlinien Mobilität usw.). Die Stadt Jena unterstützt diese modernen Mobilitätsformen als Ergänzung des Umweltverbundes.
In den letzten Wochen sind auf dieser Grundlage in Jena 37 neue Carsharing-Stellplätze an 17 Standorten eingerichtet worden. Vier der Stellplätze sind oder werden mit Elektroladesäulen ausgestattet.
Zuvor ist durch die Stadtverwaltung ein öffentliches Vergabeverfahren durchgeführt worden, in dessen Ergebnis mit der bereits in Jena ansässigen Carsharing-Firma teilAuto entsprechende Sondernutzungsvereinbarungen für zunächst maximal acht Jahre abgeschlossen wurden.
Damit bleibt in Jena das bereits bestehende Modell des „stationsbezogenen Carsharings“ vorrangig: Jedes Fahrzeug hat eine feste, durch Beschilderung und Fahrbahnmarkierung erkennbare „Station“, von der es abgeholt und an die es auch wieder zurückgebracht wird.
Sogenannte „Free-Floating-Systeme“, bei denen die Fahrzeuge frei im öffentlichen Parkraum abgestellt werden können, sind für Städte der Größenordnung Jenas zumindest aktuell nicht relevant.
Grundgedanke des Carsharings (= Autoteilen) ist die Reduzierung des privaten Pkw-Bestandes, zum Beispiel durch die Abschaffung des Zweitautos pro Haushalt.
Damit sollen, anders als derzeit von vielen Anliegern befürchtet, mittelfristig sogar Stellplätze frei werden.
Es liegen wissenschaftliche Untersuchungen vor, die besagen, dass ein Carsharing-Fahrzeug zehn (in größeren Städten sogar noch mehr) private Pkw ersetzen kann.
Standorte:
Am Volksbad, Busbahnhof: 4 Stellplätze, davon 2 E-Lade
Herderstr./Lutherstr.: 2 Stellplätze
Tatzendpromenade: 2 Stellplätze
Hermann-Löns-Str./Emma-Heintz-
Talstr./Jahnplatz: 2 Stellplätze
Sophienstr./Bibliotheksweg: 2 Stellplätze
Am Kieshügel/Munketal: 2 Stellplätze
Clara-Zetkin-Str.: 3 Stellplätze
Stoystr./August-Bebel-Str.: 2 Stellplätze
Sophienstr./St.-Jakob-Str.: 2 Stellplätze
Erich-Weinert-Str.: 2 Stellplätze
Wenigenjenaer Platz/Breite Str.: 2 Stellplätze
Am Volksbad, Busbhf.: 2 Stellplätze
Bhf. Jena-Paradies: 2 Stellplätze
Friedrich-Engels-Str.: 2 Stellplätze
W.-Seelenbinder-Str./
Binswangerstr.: 2 Stellplätze, davon 2 E-Lade
Quelle: Stadt Jena
