Viele Anforderungen
Umgestaltung Ernst-Abbe-Platz: Jena startet Online-Beteiligung
Der Ernst-Abbe-Platz in Jena soll umgestaltet werden.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES (Archiv)
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Umgestaltung Ernst-Abbe-Platz: Stadt Jena startet Online-Beteiligung. Ein Platz mit vielen Anforderungen und herausfordernden Rahmenbedingungen.
Jena. Die Online-Beteiligung zur klimagerechten Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platzes ist gestartet.
Ab sofort ist das entsprechende Forum auf der Beteiligungsplattform der Stadt Jena (mitmachen.jena.de) freigeschaltet.
Auf der Plattform sind zudem zahlreiche Informationen zum Projekt aufgeführt und die Dokumentation des Beteiligungsworkshops vom 12. April 2024 zum Download bereit.
Alle Interessierten sind bis zum 12. Mai 2024, 24:00 Uhr, eingeladen, insbesondere ihre Anforderungen an den Platz zu nennen.
Zudem können die Ergebnisse des Workshops, der am 12. April 2024 stattfand, kommentiert werden.
Rahmenbedingungen des Platzes
Bei der nachhaltigen Umgestaltung des Hitzehotspots sind kreative Lösungsansätze gefragt, denn es gibt verschiedene vorherrschende Rahmenbedingungen zu beachten.
Hierzu zählen unter anderem folgende baulichen und logistischen Punkte:
- Der Platz ist fast vollständig, mit zwei Tiefgaragen unterbaut. Zwischen Oberkante der Tiefgarage und Oberkante der Platzfläche liegen teilweise nur 35 cm. Ebenso weisen die Decken der Tiefgarage nur eine bestimmte Traglast auf.
Ein Aufbringen von Substraten/Erden für Baumpflanzungen oder schwerer Aufbauten kann daher nur beschränkt erfolgen. - Der Platz wird von vielen Verkehrsformen gleichzeitig genutzt. Hierzu gehörend die Straßenbahn, der Fuß- und Radverkehr sowie der Anlieferungs-, Kranken- und Anliegerverkehr.
Daher gibt es viele wichtige Wegebeziehungen und einen hohen Nutzerdruck, die es in der Planung zu beachten gilt. - Die umgebenden Gebäude werden täglich von vielen Menschen frequentiert. Dadurch bestehen viele Anforderungen an die Rettungswege sowie die benötigten Sammelplätze für den Fall einer Havarie oder anderer Notfälle.
Ergebnisse fließen in Planung ein
Die Ergebnisse der öffentlichen Beteiligung fließen zusammen mit den Anforderungen des Fördermittelgebers in die Planung ein.
Ein wichtiger Punkt bei der Umgestaltung ist eine klimaangepasste Gestaltung.
Dafür unterstützt der Bund den Umbau im Rahmen des Förderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit Mitteln in Höhe von ca. 6,3 Millionen Euro.
Durch diese Förderung von 85 Prozent der Umbaukosten soll aus dem derzeitigen Hitze-Hotspot ein lebenswerter Aufenthaltsort im urbanen Stadtraum Jenas werden.
Hintergrund
Der in etwa 10.000 Quadratmeter große Ernst-Abbe-Platz fungiert als Campus der Friedrich-Schiller-Universität und ist damit ein zentraler Kommunikationsraum für die Studierenden.
Gleichzeitig verbindet der innerstädtische Platz verschiedenste Nutzungsformen, wie Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Einkauf, Verwaltung und Gastronomie.
Die Fußgängerfrequenz wird dabei durch die Endhaltestelle einer Straßenbahnlinie und die Ausgänge der Tiefgaragen unter dem Platz noch weiter gesteigert.
Aufgrund der in die Jahre gekommenen Gestaltung des Platzes, dem stetig steigenden Nutzungsdruck und der zunehmenden Hitzebelastung im Innenstadtbereich wird das Areal den Anforderungen moderner, innenstädtischer Plätze nicht mehr gerecht.
Entsprechend soll eine grundlegende Umgestaltung stattfinden. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Tiefgaragen direkt unter dem Platz dar, die nur eine begrenzte Traglast aufweisen.
Die Aufschüttung von Erde in größerem Stil oder das Pflanzen von Bäumen ist dadurch nur sehr eingeschränkt möglich.
Bisherige Pläne zur Umgestaltung
Bereits 2012 wurde ein Wettbewerb zur Umgestaltung und Aufwertung des Ernst-Abbe-Platzes durchgeführt. Insgesamt wurden 18 Beiträge von lokalen, nationalen sowie internationalen Planungsbüros der Jury vorgelegt.
Aus diesen Beiträgen konnten drei Planungen jeweils mit einem Preis prämiert werden. Zwei Arbeiten erhielten wegen ihrer herausragenden Details eine Anerkennung.
Aufgrund schwieriger Haushaltslagen und dadurch fehlender Finanzierungsmöglichkeiten konnten die Planungen nicht umgesetzt werden.
Quelle: Stadt Jena