Applaus und Buh-Rufe
Kanzler Olaf Scholz als Wahlhelfer in Jena
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Applaus und Buh-Rufe: Bundeskanzler Olaf Scholz als SPD-Wahlhelfer in Jena.
Jena. Inmitten der angespannten politischen Lage in Thüringen, wo die SPD kurz vor der Landtagswahl am 1. September, an der fünf Prozent Grenze kratzt, reiste Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstagnachmittag nach Jena.
Ziel seines Besuchs war es, die Genossinnen und Genossen im Wahlkampf zu unterstützen und einen möglichen Rauswurf aus dem Parlament abzuwenden.
Bevor Scholz auf dem Marktplatz seine Wahlkampfrede hielt, nahm er an einem Fachgespräch mit Startup-Unternehmern im Nordgebiet der Universitätsstadt teil.
Gemeinsam mit Thüringens Innenminister Georg Maier, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Holger Becker aus Jena und Wirtschaftsstaatssekretär Carsten Feller diskutierte er die Herausforderungen, mit denen die Branche derzeit konfrontiert ist.
Am späteren Nachmittag fand dann der Wahlkampfauftritt statt. Der Marktplatz war durch das Bundeskriminalamt und die Polizei gesichert wie eine Festung.
Rund 500 Menschen waren gekommen, um Scholz zu hören. Doch nicht alle Anwesenden empfingen den Kanzler mit offenen Armen.
Etwa 100 Personen in den hinteren Reihen äußerten lautstark ihren Unmut, buhten während seiner Rede und skandierten „Hau ab, hau ab“.
Scholz zeigte sich jedoch gelassen und ließ sich nicht beirren.
Nach seiner Rede besuchte der Kanzler das Rathaus, um sich ins Goldene Buch der Stadt Jena einzutragen.
Laut Polizei verlief die Veranstaltung ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Ben Baumgarten/JENPICTURES