großangelegte Aktion
Schleuser-Razzia in Jena: Handschellen klickten mehrfach
Im Stadtteil Wenigenjena wurde ein 28-jähriger Iraker in seiner Wohnung verhaftet.
Foto: Baumgarten/JENPICTURES
Teilen auf
Großangelegte Razzia gegen Schleuserkriminalität in Jena.
Jena. Seit den frühen Morgenstunden führt die Bundespolizei deutschlandweit eine großangelegte Aktion gegen Schleuserkriminalität durch, wobei ein Schwerpunkt in Jena liegt.
In der Saalestadt standen insgesamt zehn Wohnungen im Fokus der Ermittlungen.
Die Maßnahmen richten sich gegen mutmaßliche Schleuser aus Syrien, dem Irak und Bulgarien, denen banden- und gewerbsmäßige Einschleusung nach Deutschland vorgeworfen wird.
Laut Bundespolizeipressesprecher Marcel Pretzsch wurden allein in Jena fünf Haftbefehle gegen syrische und irakische Staatsangehörige vollstreckt.
„Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 18 Beschuldigte, von Fahrern bis hin zur Organisationsebene.
Sie sollen 2023 und 2024 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute eingeschleust haben und pro Person 700 Euro kassiert haben“, so Pretzsch.
Auch die Spezialeinheit GSG 9 war im Einsatz, da Hinweise vorlagen, dass einer der mutmaßlichen Täter möglicherweise bewaffnet und gewalttätig sein könnte.
Den Razzien gingen monatelange Ermittlungen voraus, bei denen Telefone abgehört und mutmaßliche Beschuldigte überwacht wurden.
Das Verfahren wird von der Staatsanwaltschaft Gera geführt, die in Thüringen die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität ist.
Text: Dirk Sauerbrey
Fotos: Baumgarten/JENPICTURES