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Nächster Aufmarsch der Neonazis

Heß-Todestag: Thügida will in Jena demonstrieren

Nach der Demo am Hitler-Geburtstag, will die Thügida nun am Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß in Jena demonstrieren.
Nach der Demo am Hitler-Geburtstag, will die Thügida nun am Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß in Jena demonstrieren.
Foto: Andreas Wentzel/Archiv
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Nach Hitler-Geburtstag nun Heß-Todestag: Der rechtsextreme Thüringer Pegida-Ableger „Thügida“ hat für den 17. August in Jena eine Kundgebung angemeldet.

Jena. Der rechtsextreme Thüringer Pegida-Ableger „Thügida“ hat für den 17. August in Jena eine Kundgebung angemeldet. An diesem Tag jährt sich zum 29. Mal der Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß. Frank Arndt, Fachdienstleiter Kommunale Ordnung, bestätigte gegenüber den Jenaer Nachrichten einen Bericht der OTZ Jena. In den letzten Jahren habe in Jena keine Kundgebung an diesem Tag in Jena stattgefunden, so Arndt.

Thügida war vom Verwaltungsgericht Gera eine Kundgebung mit Fackelzug am 20. April, Hitlers Geburtstag, in Jena genehmigt worden. Über 3.000 Gegendemonstranten protestierten gegen rund 200 Neonazis, es kam zu Ausschreitungen, verletzten Polizisten und Sachschäden.

Heß wurde im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Der damalige Hitler-Stellvertreter war am 10. Mai 1941 wahrscheinlich ohne Wissen Hitlers nach Großbritannien geflogen, um die Briten zu einem Friedensschluss bewegen zu können. Die nahmen ihn gefangen.

Im alliierten Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau nahm sich Heß 1987 das Leben. Auf seinen Wunsch wurde er im Familiengrab der Eltern im oberfränkischen Wunsiedel beerdigt. Neonazis machten das Grab zur Pilgerstätte, zahlreiche politische und juristische Auseinandersetzungen folgten. Nachdem der Pachtvertrag nicht verlängert worden war, wurde das Grab 2011 aufgelöst, Heß‘ Gebeine verbrannt und die Asche auf See verstreut. Laut seinen letzten Beichtvätern habe er sich vom Nationalsozialismus abgewendet und die deutschen Neonazis als „Dummköpfe“ bezeichnet.

Text: Andreas Wentzel