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Selbstverpflichtung nichtig

„Nur heiße Luft“: Polizei kritisiert Jena-Fans

Mit scharfen Worten kritisiert die Polizei das Verhalten der Jenaer Fans nach dem Abpfiff des Aufstiegsspiel gegen Köln.
Mit scharfen Worten kritisiert die Polizei das Verhalten der Jenaer Fans nach dem Abpfiff des Aufstiegsspiel gegen Köln.
Foto: Michael Baumgarten/Archiv
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Scharfe Kritik der Ordnungshüter am Fanauftritt zum Aufstiegsspiel: Sachbeschädigungen im Stadion und gewalttätige Angriffe auf Beamte nach Spielende hat die Jenaer Polizei registriert.

Jena. „Dass die Selbstverpflichtung der Fans des FC Carl Zeiss Jena zu rechtskonformem Verhalten nicht mal das Papier wert ist, auf dem sie geschrieben steht, zeigte sich nach dem gestrigen Fußballspiel“, wird die Polizei in ihrem heute veröffentlichten Bericht sehr deutlich.

„Aggressiv und gewaltbereit“ seien 350 bis 400 Jenaer Fans im Anschluss an das Spiel lautstark von der alten Brauerei stadteinwärts gezogen. Dabei hätten sie die gesamte Breite der Kahlaischen Straße beansprucht und die Einsatzfahrzeuge der Polizei und die Beamten selbst mit Pyrotechnik und Flaschen beworfen. Es sei zu massiven Beleidigungen gegen die Beamten und dem mittlerweile leider üblichen Skandieren von polizeifeindlichen Slogans gekommen.



Im Rahmen der Diskussionen beim Neubau des Jenaer Stadions drängte die Polizei aus Sicherheitsaspekten in der Vergangenheit zu einer Verlegung des Jenaer Fan-Blocks in die Nordkurve. Dies wird von den Fans aus Gründen der Tradition abgelehnt.

Die Fans, so die Polizei, boten daraufhin eine Selbstverpflichtung an, in der der sie versprachen, jegliche Rechtsverstöße in Eigenregulierung zu unterbinden. Mehrere Tausend Fans hatten am Donnerstag, nachdem feststand, dass der FCC in die 3. Liga aufsteigt, den Innenraum des Stadions gestürmt.

Viele gingen auf Trophäenjagd. Große Stücke des Rasens seien herausgerissen, Sitzbänke demoliert, die Tore aus der Verankerung gerissen und die Netze zerschnitten worden. Der Schaden ginge in die Tausende“.

Text: Andreas Wentzel