Thüringer Landesmeisterschaft
Kanu-Slalom: Wettkampf am Rasenmühlenwehr in Jena
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Kanu-Slalom: Der SV Schott Jena lädt Zuschauer am Samstag zum bundesoffenen Wettkampf ein.
Jena. Am morgigen Samstag findet ein allgemeiner bundesoffener Kanu-Slalom Wettkampf am Rasenmühlenwehr in Jena statt (Beginn 9:30 Uhr).
Vereine aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg kommen regelmäßig mit Ihren Sportlern nach Jena um die schwerste Strecke Thüringens (bei Zuschusswasser aus der Talsperre) in Angriff zu nehmen.
Jeder Starter fährt zwei Läufe, wovon der bessere gewertet wird. Dabei sind die Boots- und Altersklassen eingeteilt in weiblich und männlich sowie in Leistungsklassen.
Zusätzlich gibt es noch sogenannte Mannschaftsläufe, die aus Mannschaften von drei Booten (aus einem Verein) der gleichen Kategorie (Boots- und Altersklasse) gebildet werden.
Die Wertung besteht aus der Fahrzeit zwischen START und ZIEL und den dazu gezählten Strafsekunden. Dabei wird eine Torstabberührung mit zwei Strafsekunden geahndet und ein falsch oder nicht befahrenes Tor mit 50 Strafsekunden.
Die Starter müssen eine Strecke absolvieren, die für die schnellsten auf ca. 100 Sekunden Fahrzeit ausgelegt wird.
Dabei soll das Können der Starter in Bezug auf die exakte Beherrschung des Bootes im Wildwasser (Strömung, Kehrwasser, Wellen, Walzen, Strudel) beim Befahren einer durch Tore vorgegebenen Fahrlinie Hauptkriterium sein.
Neben Start- und Zielrichter gibt es Torrichter, die auf die exakte Befahrung achten, Streckenschiedsrichter, die die Wertung von bis zu sechs Toren zusammenfassen und kontrollieren sowie einen Hauptschiedsrichter, der für die Einteilung aller dieser Kampfrichter, den ordnungsgemäßen Ablauf der Wertung und z. B. auch die Bearbeitung von Einsprüchen zuständig ist.
Diese Kanuslalom-Wettkämpfe haben eine Geschichte und so gab es 1951 die DDR-Meisterschaften am Rasenmühlenwehr oder 1971 die Bezirksmeisterschaften.
Zeitweise und nach der Wiedervereinigung war die Strecke nicht befahrbar und es wurden lange Zeit keine Wettkämpfe durchgeführt.
Mit dem Bau der Wasserkraftanlage konnte ein kleines Stück des Schlauchwehres einzeln absenkbar gestaltet werden, um dort auch wieder Wettkämpfe durchzuführen.
Doch erst seit 2015 konnten die Tradition wieder aufgenommen werden, mithilfe von Zuschusswasser aus der Saalekaskade, um die Strecke für den Wettkampf befahrbar zu machen.
Dabei erhielten die Betreiber Unterstützung der Kraftwerksanlage am Rasenmühlenwehr und die TLUBN Jena. Erneut unterbrochen wurde die Tradition in den Jahren von Corona.
Seitdem ist auch das nötige Zuschusswasser nicht mehr gesichert, da laut Aussage von Vattenfall kein nicht kommerzielles Anliegen mehr unterstützt wird.
Quelle: SV Schott Jena