Vonkova sieht Gelb-Rot
FF USV Jena: Keine Punkte aus Hoffenheim
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FF USV Jena zu Gast in Hoffenheim: Handelfmeter sorgt für späte 0:1-Entscheidung. Vonkova sieht Gelb-Rot. Silva mit 100. Bundesligaspiel.
Jena. Hochmotiviert gastierten die Jenaerinnen am Sonntagnachmittag in der Allianz Frauen-Bundesliga bei der achtplatzierten TSG Hoffenheim. Mit dabei im Reisegepäck: Der wichtige Sieg aus der Vorwoche gegen den Tabellennachbarn Duisburg.
Dank dieser drei Punkte trennten vor der Spielrunde Jena und die Gastgeberinnen nur zwei Zähler und zwei Tabellenränge. Und ganz der aktuellen Bundesliga-Rangfolge entsprechend, entwickelte sich denn auch von Beginn an eine Partie, in der zwischen beiden Mannschaften kaum ein Unterschied auszumachen war.
Cheftrainerin Katja Greulich, die am Samstag ihren 32. Geburtstag feierte, schickte die siegreiche Elf der Vorwoche auf den Rasen des Hoffenheimer Stadions. Und die Abwehr mit Claudia van den Heiligenberg – die zweite Geburtstagsjubilarin des Wochenendes – sowie das defensive Mittelfeld – mit Dolores Silva in ihrem hundertsten Bundesligaspiel – ging zweikampfstark gegen die breit aufgestellte Hauself zu Werke.
Und nach gut zehn Minuten ging zum ersten Mal ein Raunen durch das Rund: Nicole Billa nahm in Jenas Defensivzentrum einen Pass von TSG-Kapitänin Martina Moser auf, traf zum Glück der FF-USV-Frauen aber nur das Außennetz von Kathrin Längerts Tor (12.).
Das Duell der Hoffenheimer Stürmerin mit Jenas Keeperin sollte noch zu den gefährlichsten, aber insgesamt doch wenigen Torszenen in Hälfte eins führen; so wuchtete Längert in der 33. Spielminute nach einer Ecke den zweiten Ball Billas gekonnt über ihren Kasten.
Auf der Gegenseite kam der FF USV allerdings kurz darauf noch näher an einen möglichen Torerfolg heran. Nur das Pech, in physischer Gestalt des Innenpfostens, stand der im Halbfeld davoneilenden Lucie Vonkova im Weg: Ein langer Flugball der tschechischen Nationalspielerin und Fußballerin des Jahres klatschte ans Aluminium statt ins Netz (38.). Ohne, dass das Spielgerät also einmal den Weg über die Linie gemacht hätte, ging es folgerichtig für beide Mannschaften mit einem 0:0-Remis in die Pause und damit in den zweiten Durchgang.
In diesem bauten die Gastgeberinnen schubweise mehr Druck auf. Die Greulich-Elf stand aber weiter kompakt, einzig über die Außen sorgte die TSG für zwingende Akzente; so beispielsweise nach einer gespielten Viertelstunde, als Shannon Beck aus der Distanz Längert mitsamt des Jenaer Tor-Aluminiums prüfte (59.). Vom FF USV kam in der Folge offensiv wenig – zu wenig, sodass die darauffolgende Großchance wiederum den Hoffenheimer Hausherrinnen zuzurechnen war: Die im Strafraum ständig aktive Moser zielte zum Jenaer Glück aber knapp neben das Tor (74.).
Die letzten zehn Minuten liefen bereits auf der Uhr, da tankte sich Moser einmal erneut in den Strafraum durch, im Zweikampf mit Shannon Woeller traf der Arm des kanadischen Winter-Neuzugangs den Ball, Handelfmeter war die Folge. Die Hoffenheimer Spielführerin trat selbst vom Punkt an und verwandelte mit Ruhe zur späten 0:1-Führung aus Jenaer Sicht (83.).
In den verbleibenden Schlussminuten wurden die Hoffnungen des mitgereisten Jenaer Anhangs auf eine letzte Schlussoffensive ihrer Elf jäh zerstört, als Stürmerin Vonkova sich von Schiedsrichterin Karoline Wacker noch die „Ampelkarte“, Gelb-Rot und Platzverweis, einhandelte (88.). Bereits im Hinspiel vergangenen Oktober musste Jenas Nummer elf gegen Hoffenheim vorzeitig in die Kabine. Und ebenso wie das Hinspiel endete kurz darauf auch dieses Rückspiel am Sonntag mit einer 0:1-Niederlage für den FF USV Jena.
Die Gegnerinnen der TSG Hoffenheim behielten damit die volle Punktausbeute bei sich im Kraichgau. Obendrein waren sie dabei auch das einzige Team in der ganzen unteren Tabellenhälfte, das an diesem 15. Spieltag punkten konnte.
Und somit bleibt auch trotz dieser knappen Niederlage die Tabellenrangfolge dieselbe wie vor dem Spieltag: Jena (10 Punkte) behält hinter Hoffenheim und Duisburg den zehnten Rang, mit weiterhin dem kleinen Drei-Punkte-Polster vor dem roten Strich, darunter der Elfte Leverkusen (7 Punkte) sowie Schlusslicht Mönchengladbach (3 Punkte).
TSG Hoffenheim: Tufekovic - Specht (70. Breitner), T. Dongus, Hartig (59. Evels) - Demann, Beck, Zeller (76. Waßmuth), Pankratz, Howard - Moser - Billa
FF USV Jena: Längert - Heinze, Woeller, Utes, van den Heiligenberg - Silva, Hausicke, Arnold, Herrmann (46. Rudelic) - Vonkova, Hearn
Tor: 1:0 Moser (83. / Strafstoß)
Zuschauerzahl: 770
Quelle: FF USV Jena