Dicke Überraschung
FF USV Jena holt Punkt bei den Bayern
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Der Tabellenletzte Jena beim Tabellenzweiten Bayern – das klang nach klaren Verhältnissen. Aber denkste, es kam anders als von den Experten gedacht. Jena erkämpfte sich mit einer starken Defensivleistung seinen zweiten Saison-Auswärtspunkt.
Jena. Die Bayern-Frauen hatten in der ersten Hälfte wenig Torgelegenheiten. Erin McLeod musste nur einen Fernschuss von Jill Roord parieren (20.). Sara Däbritz schoss noch knapp vorbei (26.), ansonsten stand die USV-Abwehr gut gestaffelt und ließ nichts zu.
Vorn schoss Jena nur einmal auf das Bayern-Tor, der Ball war sogar drin, aber Lisa Seiler stand im Abseits (33.), sodass es torlos in die Halbzeit ging.
Jena verteidigte auch nach dem Wechsel geschickt mit der Fünfer-Abwehrkette, den Bayern fiel wenig Konstruktives ein. Islackers Schuss aus 10 Metern wurde abgeblockt zur Ecke (53.). Lucie Vonkova, ehemalige Jenaer Topstürmerin, seit dieser Saison bei den Bayern, sah keinen Stich und wurde, wie ihre Sturmkollegin Mandy Islacker, nach knapp einer Stunde ausgewechselt.
Die für Jena eingewechselte Karoline Heinze verpasst knapp vor Bayern-Torhüterin Manuela Zinsberger (62.). Die schussgewaltige Nationalspielerin Melanie Behringer, mittlerweile im Bayern-Spiel, bringt nun verzweifelt ein paar Standards gefährlich vor und auf das Tor. Nach ihrem Zuspiel kommt Jill Roord eine Fußspitze zu spät (72.). Auch Carina Wenninger trifft aus wenigen Metern das Tor nicht (80.).
Nach einer Bayern-Ecke fährt Jena gar noch einen Konter, Pietrangelo versucht es fast von der Mittellinie, kann Zinsberger aber nicht überlupfen (89.). Das Glück der Tüchtigen hat Jena, als Sara Däbritz knapp verzieht (90.).
Danach wechselt Jena noch zweimal in der Nachspielzeit, Breitenbach wirft sich noch in einen Demann-Schuss und Susann Utes schießt sogar nochmal aufs Bayern-Tor (90.+5.). Nach fünfeinhalb Minuten Zugabe ist dann Schluss und der USV und seine kleine Fangemeinde kann jubeln.
Somit blieb die beste Offensivabteilung der Allianz-Frauen-Bundesliga (45 Tore) diesmal ohne Torerfolg. Dem FF USV gibt dieser überraschende Punktgewinn neue Hoffnung im Abstiegskampf.
Jena, mit nunmehr sechs Punkten, hat nun die nächste Möglichkeit zu punkten, theoretisch schon am Mittwoch (17:30 Uhr) gegen den Tabellenführer VfL Wolfsburg, der Sonntag bei Chelsea London spielte. Aber vor allem am nächsten Sonntag (29.4., 14:00 Uhr) gegen den 1.FC Köln will man die Rote Laterne an die Kölner (neun Punkte) abgeben.
München: Zinsberger - Maier, Faißt, Wenninger, Roord, Rolfö, Däbritz, Demann, Islacker (ab 60. Rolser), Vonkova (ab 60. Behringer,), Storvankova (ab 84. Beerensteyn)
Jena: McLeod - Schmidt (ab 90.+1. Riedel), Sedlackova (ab 90.+3. Bott), Woeller, Zigic, Cameron (ab 46. Heinze), Breitenbach, Pietrangelo, Graf, Utes, Seiler
Zuschauer: 440
Text: Steffen Langbein