Rote Laterne bleibt
2:6 in Magdeburg: Jena taumelt Richtung 4. Liga!
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Der FC Carl Zeiss Jena taumelt in Richtung 4. Liga! Die Saalestädter kassieren am Samstagnachmittag beim 1. FC Magdeburg eine heftige 2:6-Niederlage.
Jena. So wird das nichts mit dem Klassenerhalt! Nach der nächsten Niederlage klebt der FCC weiter auf dem letzten Tabellenplatz der dritten Fußballliga.
Der Einstand vom als Cheftrainer mit Fußballlehrer-Lizenz eingesetzten Kenny Verhoene ging gründlich daneben. Im Ostklassiker beim 1. FC Magdeburg verlor der FC Carl Zeiss klar mit 2:6.
Eine Blau-Gelb-Weiße Choreografie in der Ecke der etwa 600 FCC-Fans empfing die Spieler, als sie das Spielfeld betraten.
Die erste Schrecksekunde gab es für Jena, als Jo Coppens Torjäger Christian Beck anschoss, der Ball trudelte aber zum Glück knapp am Tor vorbei (7.). Im Gegenzug fiel das Führungstor für Jena. Julian-Günther Schmidt tanzte ein paar FCM-Spieler aus, flankte von rechts genau auf Daniele Gabriele, der volley und flach vollendete (8.).
Dies passte Jena gut ins Konzept, man konnte nun aus einer verstärkten Abwehr heraus auf Kontermöglichkeiten warten.
Die Routiniers Beck und Aytac Sulu gerieten nach einem Faller von Beck im Strafraum (17.) verbal aneinander, ein „klärendes Gespräch“ mit Schieri Sören Storks und Handshake sorgten für etwas Ruhe diesbezüglich (19.).
Das nächste Duell der beiden Streithähne gewann der Magdeburger. Nach einem Eckball traf der FCM-Torjäger zum 1:1 (24.) und beendete damit seine persönliche Torflaute 2020. Irgendwie erwartbar, schließlich traf Beck zum neunten Mal in den letzten acht Spielen gegen den FCC.
Schlimmer noch, eben rettete Coppens noch glänzend gegen den freistehenden Sören Bertram. Aber nach der folgenden Ecke, die per Kopf verlängert wurde, stand Marcel Costly am langen Pfosten allein und goldrichtig und brachte Magdeburg die Pausenführung (30.).
Jenas Ausgleichsbemühungen nach dem Seitenwechsel wurden aber alsbald belohnt. Eine Freistoßflanke des Ex-Magdeburgers Nico Hammann köpfte Aytac Sulu mit seinem zweiten Kopfballtreffer für den FCC zum 2:2 ein (58.).
Vier Gegentore in den letzten 21 Minuten!
Der eingewechselte Sirlord Conteh machte gleich Wirbel, wurde im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jürgen Gjasula zur erneuten FCM-Führung (70.).
Danach war wieder Beck dran, vernaschte am Fünfmeterraumeck mit einem Haken zwei Jenaer und traf ins kurze Eck zum 4:2 (74.). Jenas Defensive ist nun endgültig von der Rolle. Nach mehreren Fehlern landete der Ball bei Conteh, der das 5:2 erzielte (79.).
Jena hatte zwar noch eine gute Torchance, Mickels scheiterte per Kopf am Pfosten, aber die nachfolgende Ecke wurde zum Bumerang. Schnell abgewehrt, landete der lange Ball beim FCM-Einwechsler Conteh, welcher allein vor Coppens, zum 6:2-Endstand vollendete (90.).
Somit fiel der erste Sieg von „Pepe“ Wollitz, seit Januar als Trainer beim FCM, ziemlich deftig für Jena aus. Neben dem 1:5 in Ingolstadt war dies die höchste Saisonniederlage.
Nach dem enttäuschenden Spiel hatten einige Jenaer, Torhüter Coppens voran, noch den Mut, sich den wütenden Fans am Gästefanblock zu stellen.
Rote Laterne bleibt in Jena
Damit bleibt die Rote Laterne für den letzten Tabellenplatz in Jena „hängen“. Der Tabellenvorletzte Großaspach setzte sich mit einem 1:0 gegen den HFC, der seine Schwarze Serie auch ohne Trainer Ziegner fortsetzte, wieder vier Punkte vom FCC ab.
Nächsten Samstag erwartet der FC Carl Zeiss Jena 1860 München zum Heimspiel (7. März, 14:00 Uhr), in der letzten Saison war diese Begegnung das letzte Saisonspiel, 4:0 und der Klassenerhalt vor ausverkauftem Haus… damals wars.
Magdeburg: Behrens - Chahed (65. Conteh), Koglin, Gjasula, Perthel, Jacobsen, Costly, Bertram (77. Rother), Preißinger (85. Laprevotte), Bell Bell, Beck
Jena: Coppens - Sulu, Volkmer, Grösch (85. Kircher), Obermair, Hammann, Rohr (87. Bock) Donkor (68. Mickels), Kübler, Günther-Schmidt, Gabriele
Tore: 0:1 Gabriele (8.), 1:1 Beck (24.), 2:1 Costly (31.), 2:2 Sulu (58.), 3:2 Gjasula (70.), 4:2 Beck (74.), 5:2 Conteh (80.), 6:2 Conteh (90.)
Zuschauer: 17.095
Text: Steffen Langbein