Generalprobe gelungen
5:2-Heimsieg: Jena heiß auf Pokal-Derby
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Zum Saisonausklang klarer Sieg: Der FC Carl Zeiss Jena konnte am Samstagnachmittag einen 5:2-Heimsieg gegen Absteiger Germania Halberstadt feiern.
Jena. Im Spiel zweier Enttäuschter, die einen sind weit weg von der Tabellenspitze, die anderen steigen als Vorletzter ab, da war keine spielerische Feinkost im letzten Saisonspiel zu erwarten. FCC-Kapitän Rene Eckardt war nach seiner Verletzungspause ebenso wieder dabei wie Filip Kristic.
Nachdem Jena in den Anfangsminuten das Spiel in die Gästehälfte verlagerte, hatte Halberstadt die erste dicke Chance nach zehn Minuten. Wenige Meter vor dem Tor verpassten gleich zwei Gästespieler eine scharfe Kopfball-Eingabe, kurz darauf holte Raphael Koczor einen Flachschuss aus dem Eck (11.). Manuel Hoffmann war dann gnädig mit der sorglosen und löchrigen FCC-Abwehr, er schoss freistehend aus sechs Metern über das Gebälk (17.).
Sonst, wie gehabt, viel Leerlauf im Ernst-Abbe-Sportfeld. Die FCC-Fans sangen sich, unabhängig von Spielverlauf, schon mal für das Pokalfinale ein. Dann doch noch eine Chance für Jena vor der Pause, Artur Mergel ballerte den Ball aus nächster Nähe genau auf Keeper Aubele (40.). Dann sogar die 1:0-Führung, nach einer Ecke war Rene Eckardt erfolgreich (44.).
Offensichtlich, damit bei dem bedächtigen Spiel keiner einschlief, zündeten die Gästefans zwei, nach wie vor im Stadion verbotene, Knaller (49.). Wachgerüttelt wurde dadurch zunächst nur das VfB-Team. Die Gäste erzielten kurze Zeit später den Ausgleich. Florian Beil köpfte das Leder an den Pfosten und Kapitän Labisch staubte zum 1:1 ab (53.). Stephan Schmidt, der nach der Pause für den angeschlagenen Koczor im FCC-Tor stand, hielt Dadashovs Flachschuss und damit das Remis fest (63.).
Jena war zwar bemüht, nach zuletzt acht Punktspielen ohne Sieg, wenigstens gegen den feststehenden Absteiger zu gewinnen, aber die Halberstädter gingen erst einmal in Führung. Sie kombinierten ungestört im FCC-Strafraum und Rufat Dadashov vollendete (73.).
Der FC Carl Zeiss schlug kurz darauf zurück, Sven Reimann, soeben eingewechselt, traf zum 2:2 (76.). Und da mittlerweile auch beim VfB Tag der offenen Tür war, traf Marcel Bär mit schönem Schrägschuss ins obere Eck zur erneuten Jenaer Führung (79.). Damit war die Moral der Gäste, die bis dahin zumindest gleichwertig waren, gebrochen. Die Einwechsler Reimann (88.), mit seinem zweiten Treffer, und Dominik Bock (90.) setzten die Schlusspunkte zum 5:2-Sieg.
Somit war es am Ende aufgrund der vielen Tore doch noch recht unterhaltsam im Paradies. Jena gewann nach zwei sieglosen Punktspielmonaten wieder und geht nun mit einem Gefühl eines Sieges in die kommende Pokalfinal-Woche. Die Saison beendet der FCC damit auf einem enttäuschenden Platz Sieben. In einer anderen Statistik liegt Jena allerdings klar vorn – in der Zuschauertabelle mit durchschnittlich über 3.500 Besuchern pro Heimspiel.
In einer Woche beim Thüringer Pokalendspiel (Samstag, 28. Mai, 17:00 Uhr) an gleicher Stelle wird sicherlich über die kompletten, mindestens, 90 Minuten eine ganz andere Stimmung auf den vollbesetzten Rängen und mehr Brisanz auf dem Rasen herrschen. Die FCC-Fans sangen schon mal „Wir wollen den Derbysieg.“.
FCC: Koczor (ab 46. Schmidt); Kristic, Mergel (ab 59. Reimann), Eckardt, Schlegel, Gerlach, Bär, Klingbeil, Vojvoda (ab 70. Bock), Eismann, Buval
VfB: Aubele (ab 74. Guderitz); Zandi, Dervishaj, Denz, Lapisch Beil (ab 74. Blecker), Hoffmann (ab 83. Kodes), Müller, Dedashov, Bremer, Ristovski,
Tore: 1: 0 Eckardt (44.), 1:1 Labisch (53.), 1:2 Dadashov (73.), 2:2 Reimann (76.), 3:2 Bär (79.), 4:2 Reimann (88.), 5:2 Bock (90.)
Zuschauer: 2.332
Text: Steffen Langbein
Fotos: Johannes Böhme