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Zum dritten Mal in Folge

2:0 gegen RWE: Jena holt Landespokal

Thüringer Landespokal: Der FC Carl Zeisss Jena besiegt nach einer turbulenten Schlussphase den FC Rot Weiß Erfurt mit 2:0 (0:0) und zieht damit in den DFB-Pokal ein.
Thüringer Landespokal: Der FC Carl Zeisss Jena besiegt nach einer turbulenten Schlussphase den FC Rot Weiß Erfurt mit 2:0 (0:0) und zieht damit in den DFB-Pokal ein.
Foto: Michael Baumgarten
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Der FC Carl Zeiss Jena hat sich mit einem 2:0-Sieg über den Erzrivalen Erfurt zum dritten Mal in Folge den Thüringer Landespokal gesichert.

Jena. Es war das 100. Pflichtspiel beider Thüringer Rivalen gegeneinander und wieder mal etwas Besonderes. Nach der Regionalliga-Kost lechzten die FCC-Fans nach einem Highlight und das war es auch. Jena gewann zum dritten Mal in Folge die Thüringer Trophäe.

Die Anstoßzeit erfolgte wegen der Live-Konferenz in der ARD parallel mit fünf anderen Landespokal-Endspielen, deshalb eine kleine Verzögerung, bis das Spiel beginnen konnte. Der FCC-Fanblock vertrieb sich die Wartezeit mit Konfetti und Papierschlangen, der RWE-Block mit verbotenen Bengalos und nachfolgender Rauchwolke. Später wurde auch bei den FCC-lern noch gezündelt, zwar nicht ganz so rauchig, aber Strafen wird es sicherlich für beide Vereine geben.

Die erste Chance im Spiel hatte Sören Eismann er schwenkte mit Robben-Finte nach innen und zog von der Strafraumgrenze mit links ab, Klewin war noch dran (10.). Der Drittligist durchaus nervös, leistete sich vor allem in der Anfangsphase auch ein paar leichte Fehler. Ansonsten ging es erwartungsgemäß bissig los auf dem Rasen.

Ein von Zweikämpfen geprägtes Spiel, wie das Scharmützel zwischen Koczor, der zuerst ziemlich rustikal klärte, und Brückner, der dann auf Jenas Keeper losging, als der Ball schon längst weg war (14.). FCC-Kapitän Rene Eckardt war öfter das Ziel der roten RWE-Abwehrbeine.

FCC-Cheftrainer Volkan Uluc bekommt zum Abschied Pokalsieg geschenkt.Artur Mergel schloss einen FCC-Überzahl-Angriff über mehrere Stationen von der rechten Seite etwas abgedrängt, ab – da war mehr drin, wenn man schneller gespielt hätte (26.). Raphael Koczor parierte stark gegen Carsten Kammlott, der frei vor ihm zum Schuss kam (29.). Bis zur Pause war es ziemlich ausgeglichen, nach einem 5:0 (wie 2014) sah es diesmal nicht aus.

Auch im zweiten Spielabschnitt passierte eine ganze Weile nicht so viel Nennenswertes. Es roch schon nach Verlängerung. In der 75. Minute überlistete Jena mal die Gäste-Abwehrfalle und Rene Eckardt kam zum Schuss. Wenige Minuten später hämmerte Dominik Bock den Ball von der linken Seite zur FCC-Führung ins lange Eck (80.).

Die Gäste mussten nun etwas nach vorn tun, Jena hatte nun Räume zum Kontern. Luka Odak, der eben Gelb bekam (86.), stieß Rene Eckardt im Strafraum um – folgerichtig Gelb-Rot und Elfmeter (87.). Den Elfer verwandelte Niklas Erlbeck zum entscheidenden 2:0 (88.).

Durchs weite Rund schallte es nun „Derbysieger!“ und „Die Nummer Eins im Land sind wir.“ Die FCC-Fans sahen somit ihren Wunsch nach dem Halberstadt-Heimspiel erfüllt „Wir wollen den Derbysieg.“ Sie hatten ihn. Damit war die Saison zumindest auf Pokalebene für den FC Carl Zeiss gerettet, ein gelungenes Abschiedsgeschenk des scheidenden Trainers Volkan Uluc.

Es war genau wie vor zwei Jahren, 2014 siegte der FCC in der „Thüringer Champions League“ gegen RWE und die UEFA-Champions League gewann Madrid gegen Madrid.

Nun wartet man in Jena gespannt auf die DFB-Pokal-Auslosung am 18. Juni. Erinnerungen werden wach an die letztjährige Erstrundenbegegnung mit dem grandiosen 3:2-Sieg gegen den HSV.

Trainerstimmen:

Stefan Krämer: „Glückwunsch zum Pokalsieg. Die entscheidende Szene des Spiels, wir haben Einwurf, haben dann keine Ordnung. Was mich am meisten ärgert, dass wir in dieser Phase ab der 65. Minute nicht mehr präsent waren, sind hinterher gelaufen. Das Tor hat sich nicht abgezeichnet, aber ich hatte schon das Gefühl, dass wer hier das erste Tor spielt, gewinnt. Wir hätten gern den Schwung eines möglichen Pokalsiegs mit in die neue Saison genommen. Es fühlt sich scheiße an.“

Volkan Uluc: „Wir haben das über weite Strecken gut organisiert. Eine Torchance haben wir zugelassen, aber im Großen und Ganzen waren wir sehr diszipliniert. Dann kam die Phase, wo man gemerkt hat, dass die Entscheidung naht. Ich hatte mit Dominik Bock das glückliche Händchen. Es war für uns alle ein schweres halbes Jahr, aber man sieht den Zusammenhalt. Ich bin glücklich, dass ich gegenüber der Stadt und dem Verein mein Versprechen einlösen konnte, den Pokalsieg zu verteidigen. Ich möchte diesen Pokal allen Trainern in Jena, angefangen von mir, Herr Hutwelker, Herr Kurbjuweit, Herr Sander widmen, allen, die hier in Jena gearbeitet haben. Es ist schon ein Brett, hier in Jena Trainer zu sein, ganz, ganz schwierig. Wir hatten sensationelle Fans.“

FCC: Koczor - Krstic, Mergel (ab 68. Bock), Klingbeil, Eismann, Erlbeck, Eckardt (ab 90.+1. Schlegel), Reimann, Gerlach, Bär (ab 90. Giebel), Buval,

RWE: Klewin - Nikolaou, Laurito, Aydin, Tyrala, Odak, Möckel, Judt (ab 81. Bergmann), Erb, Kammlott, Brückner (ab 83. Uzan),

Torfolge: 1:0 Bock (80.), 2:0 Erlbeck (87. / Elfmeter),

Zuschauer: 9103

Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten