1. DFB-Pokal-Runde
Lewandowski beendet Jenas Pokaltraum
Teilen auf
Der FC Carl Zeiss Jena verliert am Freitagabend in der 1. DFB-Pokal-Runde gegen den Pokalverteidiger FC Bayern München mit 5:0. Der Regionalligist zeigte eine kämpferisch starke Leistung. Lewandowski mit lupenreinem Hattrick.
Jena. Lautstark wurden die FCC-Spieler und der Rekordmeister von den 19.000 im Ernst-Abbe-Sportfeld begrüßt. Sicherlich hofften viele Zeiss-Fans, dass die Partie möglichst lange spannend bleibt. Aber Robert Lewandowski mit seinem schnellen 1:0 dämpfte diese Hoffnungen schon in der dritten Minute. Da wurde es erstmal etwas ruhiger im weiten Rund.
Die Bayern kontrollierten, wie gewohnt mit viel Ballbesitz, die Partie. Jena stand in der Defensive dann aber gut, verteidigte mit viel Leidenschaft. Bei Thomas Müllers Schuss aus zehn Metern war Keeper Raphael Koczor noch dran (13.), ebenso parierte er mit der Faust gegen den frei zum Schuss kommenden Frank Ribery (21.). Die Versuche des Gastgebers, in den Bayern-Strafraum einzudringen, blieben meist erfolglos.
Nach einer weiteren starken Parade des Zeiss-Schlussmanns gegen den Torschützen war dann wieder richtig Stimmung in der Bude (31.). Wenige Minuten später ist er aber machtlos, als der Pole zum zweiten Mal einnetzt (34.). Manfred Starke (37.) und Timmy Thiele (40.) sorgten dann immerhin mal für ein wenig Torgefahr vor Nationaltorhüter Manuel Neuer.
Aber kurz vor der Pause kommt Lewandowski ungedeckt von der Strafraumgrenze zum Schuss und vollendet kurz und trocken flach ins linke Eck zum 0:3 – lupenreiner Hattrick (42.).
Aus der Halbzeit kam der FCC sehr schwungvoll. Für die Bayern verhinderten erst Rafinha gegen Starke (46.), dann Alaba gegen Dominik Bock (47.) den Treffer für Jena. Manuel Neuer holt Starkes gezirkelten Freistoß aus dem Eck (48.).
Schade, ein Treffer zu diesem Zeitpunkt hätte dem Spiel sicher gut getan. So aber spielten die Bayern ohne großen Aufwand ihr Pensum herunter. Vidal traf erst die Latte (64.), dann den Pfosten (72.) und später zum 0:4 (72.). Der eingewechselte Nationalspieler Mats Hummels sorgte per Kopf für den Endstand (77.). Der verdiente Ehrentreffer gelang dem FC Carl Zeiss leider nicht.
In den letzten Minuten feierten die Zeiss-Fans trotz der Niederlage ihre Mannschaft, sogar die La Ola drehte mehrere Runden. Die „Spitzenreiter, Spitzenreiter“- Rufe nach dem Schlusspfiff waren so etwas wie eine Überleitung vom Highlight zurück in die Normalität. Zum nächsten Heimspiel in einer Woche kommt Fürstenwalde zum Regionalliga-Punktspiel.
Es bleibt aber das Erlebnis gegen eine der besten Klubmannschaften der Welt gespielt zu haben. Die Vorbereitungen auf das Spiel in den letzten Wochen waren immens und wurden von zahlreichen fleißigen Helfern hervorragend bewältigt.
Trainerstimmen:
Carlos Ancelotti (München): „Es war eine gute Vorstellung von meiner Mannschaft, sie hatte eine gute Einstellung. Wir haben das Spiel über 90 Minuten kontrolliert. Ich war zufrieden. Im Stadion war eine tolle Atmosphäre, die Leute waren glücklich. Der Pokal hat genau diese Rolle.“
Mark Zimmermann (Jena): „Ich hätte mir gewünscht, dass wir zu Beginn etwas mutiger gewesen wären und nicht so früh in Rückstand geraten. Dann sah es bis zum 0:2 ganz gut aus. Wir bedanken uns für die phänomenale Unterstützung durch die Fans.“
Aufstellung:
Jena: Koczor - Kühne (ab 72. Zeqiri), Gerlach, Klingbeil, Krstic, Erlbeck, Eismann, Bock (ab 56. Buval), Schlegel (ab 77. Wolfram), Starke, Thiele
München: Neuer - Ribery (ab 66. Green), Martinez (ab 51. Hummels), Rafinha, Bernat, Lahm, Vidal (ab 77. Benko), Müller, Alaba, Kimmich, Lewandowski,
Torfolge: 0:1, 0:2, 0:3 Lewandowski (3., 34., 43.), 0:4 Vidal (72.), 0:5 Hummels (77.)
Zuschauer: 19.000 (ausverkauft),
Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten