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Bedi Buval mit Doppelpack

3:0-Heimsieg: Jena besiegt Lok Leipzig

Jenas Manfred Starke im Zweikampf mit dem Leipziger Ronny Surma.
Jenas Manfred Starke im Zweikampf mit dem Leipziger Ronny Surma.
Foto: Michael Baumgarten
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Viele, gerade ältere Fans dachten an die alten Zeiten zurück, als sich Jena und Lok viele heiße DDR-Oberliga-Duelle lieferten – auf Rasen und Rängen. Auch diesmal war es ein rassiger Fußballfight, den Jena in den Schlussminuten mit 3:0 für sich entschied.

Jena. Stimmungsvoll ging es schon vor dem Anpfiff zu, als Jenas altinternationaler Peter Ducke zum Ehrenkapitän des FC Carl Zeiss Jena ernannt wurde.

Das Spiel gestaltete sich von Beginn an in der ersten Halbzeit ziemlich ausgeglichen. Jena hatte naturgemäß mehr Ballbesitz, Lok stand hinten gut drin und war stets durch Konter gefährlich. Es ging auch ordentlich zur Sache, gesunde Härte, wie sie eben zum Fußball gehört.

Tolle Geste!!! Auch Jenas Trainer Mark Zimmermann trägt wie die gesamte Mannschaft ein Trikot mit Genesungswünschen an den Kreuzband-Verletzten Maximilian Schlegel.Auf dem Weg Richtung Lok-Tor wurde Timmy Thiele im Laufduell mit einem Gäste-Verteidiger, dem vorletzten Mann, zu Fall gebracht. Der Freistoß-Pfiff blieb aber aus. Ebenso blieben Tore in der ersten Halbzeit aus, trotz sehr intensivem Spiel auf beiden Seiten. Die besten Chancen vergab Dominik Bock, der erst knapp vorbei schoss (32.) und dann an Gäste-Keeper Latendresse scheiterte (39.).

Nach dem Wiederanpfiff waren wenige Minuten gespielt, als der Unparteiische auf den Punkt zeigte nach einem Handspiel Loks Trojandt. Den fälligen Elfmeter schoss Timmy Thiele knapp am Tor vorbei (49.).

Als schon viel auf das dritte Heim-0:0 hindeutete, schlug Manfred Starke zu. Schnelle Ballstaffette von Buval auf Kühne, der zu Manfred Starke passte. Dieser zögert beim ersten Versuch, der zweite landet an einem Abwehrbein, der Dritte ist dann zum 1:0 drin (84.). Da war der Dosenöffner, Geduld zahlte sich also wieder mal aus beim FC Carl Zeiss. Gejubelt wurde mit dem „10“-er Trikot von dem Kreuzband-Verletzten Maximilian Schlegel. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe der Fans hallten von den Rängen.

Auf dem Rasen kam die Heimelf nun richtig in Fahrt. Nach einem langen hohen Ball aus der Abwehr von Cros schnappt sich der vor wenigen Minuten eingewechselte Bedi Buval den Ball, spielt noch einen Gegner aus und vollendete flach zum 2:0 (87.). Drei Minuten später netzte er, diesmal nach Vorlage von Florian Dietz, zum 3:0-Endstand ein (90.). Am Ende stand also ein klarer FCC-Sieg zu Buche.

In der Zuschauertabelle hat Jena mit dem heutigen Tag (5.704 Saison-Rekordkulisse) Lok Leipzig überholt, mit einem Schnitt von 4.068 pro Spiel (Lok 3.810). Der FCC liegt in dieser Tabelle hinter Cottbus (5.042) auf Platz Zwei. Das nächste Spiel führt den FCC nach Markranstädt zu RB II (Sonntag, 20. November, 14:05 Uhr). RB II liegt übrigens in der Zuschauertabelle mit 274 Besuchern im Schnitt ganz hinten – das riecht nach Heimspielatmosphäre.

Trainerstimmen:

Heiko Scholz (Lok): „Es war sehr schön, wieder mal hier zu sein. Wir haben 85 Minuten dazu beigetragen, dass es ein schöner Regionalliga-Fight war. Am Ende klingt 0:3 natürlich brutal. Ich kann Null-Vorwurf an meine Mannschaft machen. Glückwunsch an Jena zum Sieg. Ihr habt eine tolle Truppe. Ich wünsche euch, dass ihr in den Aufstiegsspielen auch das notwendige Glück habt.“

Mark Zimmermann (FCC): „Danke für die Glückwünsche, ich kann bestätigen, dass wir eine geile Truppe haben. Lok hat einen geilen Fußball gespielt. Für die Zuschauer war es auch ein geiles Spiel. Es war absolut offen, wir haben Chancen herausgespielt. Irgendwann hat man das Gefühl, dass man das Ding nicht reinbekommt und es, wie in den letzten beiden Heimspielen 0:0 ausgeht. Dass die Mannschaft es am Ende so erzwingt, ist toll. Glück gehört aber auch dazu.“

FCC: Koczor - Kühne, Klingbeil, Gerlach, Cros; Eismann, Erlbeck; Bock (ab 79. Buval), Starke, Eckardt (ab 72. Wolfram); Thiele (ab 63. Dietz)

Lok: Latendresse - Trojandt, Ibold, Zickert, Surma; Hanne, Watahiki (ab 75. Brügmann); Georgi, Becker (ab 69. Fritzsch), Gottschick; Ziane (ab 75. Schinke)

Torfolge: 1:0 Starke (84.), 2:0, 3:0 Buval (87., 90.)

Zuschauer: 5.704

Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten