Sechs Tore im EAS
DFB-Pokal-Aus: Jena scheitert an Union Berlin
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Es sollte nicht sein: Der FC Carl Zeiss Jena verliert am Sonntagabend in einem packenden Pokalfight vor 10.600 Zuschauern gegen den Zweitligisten 1. FC Union Berlin mit 2:4 (2:3).
Jena. Gänsehautstimmung herrschte schon vor dem Spiel im ausverkauften Rund, geehrt wurden einige Spieler der Meistermannschaft von 1968, der vieltausendstimmige Chor „Wir wollen Jena siegen sehen“ brachte die Hoffnung der FCC-Anhänger zum Ausdruck.
Jena begann mit kontrollierter Offensive und ließ erst einmal hinten nichts zu, bis nach einem fatalen Fehlpass, im Anschluss verpasste ein Unioner einschussbereit die Eingabe (12.). Etwas später war es dann doch passiert. Per Kopf erzielte Andersson die Gästeführung (14.), der erste Dämpfer für den ambitionierten Drittligisten.
Jena ließ sich aber nicht entmutigen. Nach dem aberkannten Union-Abseitstor forcierte der FCC seine Angriffsbemühungen und wurde belohnt. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite, flankte Dominik Bock im zweiten Anlauf auf Maximilian Wolfram, der unbedrängt einköpfte zum 1:1 (21.). Aber Union antwortete fast sofort mit dem erneuten Gegentreffer, wieder per Kopfball, diesmal von Felix Kroos (24.).
Durch ein Eigentor von Union-Kapitän Trimmel nach Tietz-Torschuss schaffte Jena noch vor der Pause den Ausgleich (42.). Fast perfekt, wenn nicht FIFA-Schiedsrichter Felix Brych in der Nachspielzeit auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte (45.+3.), den Simon Hedlund verwandelte. Dadurch ging Union doch noch mit einer 3:2-Führung in die Pause.
Es war aber trotzdem noch alles möglich. Wolfram nahm sich ein Herz, zog aus 25 Meter ab, aber knapp vorbei (52.). Dann hatte Jena Glück, als Florian Brügmann auf der Linie rettete (56.).
Nach der Trinkpause waren die Jenaer offensichtlich noch nicht wieder richtig da. Simon Hedlund erlief einen Steilpass, allein Richtung Keeper Coppens, der etwas zu spät rauskam und es stand 2:4 (71.). Damit war das Spiel entschieden. Jena war zwar bemüht, kam aber kaum noch zu aussichtsreichen Chancen. Union hielt Jena von der gefährlichen Zone weg und schaukelte das Spiel ruhig nach Hause.
Trainerstimmen:
Urs Fischer: „Ich bin erfreut, dass wir die schwierige Aufgabe gut gemeistert haben. Die erste Hälfte war ausgeglichen, Jena kam immer wieder zurück. Wichtig das 3:2 vor der Pause für uns. Die zweite Hälfte war dann eindeutiger. Wir hätten den Sack eher zu machen müssen. Aber wir sind mit dem 4:2 und dem Weiterkommen natürlich zufrieden.“
Mark Zimmermann: „Ich war sehr zufrieden mit der ersten Hälfte und war überrascht, dass wir so viel Platz hatten. Zudem war ich beeindruckt, dass wir zweimal wieder zurückkamen. Das 2:3 direkt vor der Pause war nicht gut, aber wir hatten noch 45 Minuten Zeit.
In der Trinkpause haben wir uns entschlossen, offensiv zu wechseln. Direkt danach kam aber das 2:4, damit war das Spiel fast schon entschieden. Ich ärgere mich ein bisschen, dass wir das Spiel nicht länger offen gehalten haben. An sich bin ich mit der Leistung und Einstellung meiner Mannschaft zufrieden und mit der großartigen Unterstützung der Fans.“
Jena: Coppens - Fl. Brügmann, Slamar, Grösch, Cros (ab 46. Sucsuz), Eckardt (ab 78. Tchenkoua), Erlbeck, Bock (ab 70. Fe. Brügmann), Wolfram, Tietz, Starke
Berlin: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Parensen, Lenzl, Prömel, Schmiedebach (ab 90.+1 Hübner), Kroos (ab 35. Hartel), Gogia (ab 71. Redondo), Andersson, Hedlund
Tore: 0:1 Andersson (14.), 1:1 Wolfram (21.), 1:2 Kroos (29.), 2:2 Trimmel (Eigentor, 42.), 2:3 Hedlund (Foulelfmeter, 45.+4), 2:4 Hedlund (70.)
Zuschauer: 10.600
Text: Steffen Langbein
Fotos: Michael Baumgarten