Fan-Krawalle im EAS
1:1 im Ostderby: Jena holt Punkt gegen Rostock
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In einem emotional geführten Ostderby, sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen trennten sich der FC Carl Zeiss Jena und FC Hansa Rostock leistungsgerecht 1:1-Unentschieden.
Jena. Die Fankurven waren beiderseits sehr gut gefüllt, vor Spielbeginn zündelten die Hansa-Fans. Auf dem Spiel brannte zunächst wenig an, da beide Teams Vorsicht walten ließen. Die erste torgefährliche Aktion hatte Jena, nach Kühne-Flanke verlängerte Rene Eckardt per Kopf statt ins Tor auf den zu überraschten Julian Günther-Schmidt, der den Ball nicht mehr voll traf (12.).
Das 18-Meter-Schüsschen von Hansas Pepic stellte Jo Coppens vor keine Probleme (19.). Der nächste Hansa-Fernschuss landete an der Latte, diesmal abgezogen von Nico Rieble (36.). Kurz vor der Pause ergibt sich noch eine Konterchance für den FCC, Manfred Starke spielt aber etwas zu steil quer auf Julian Günther-Schmidt, sodass Keeper Ioannis Gelios noch retten kann (43.).
Jena kommt etwas besser aus der Pause und hat Chancen durch Günther-Schmidt per Fuß (53.) und Kopf (55.). Aber in Führung geht Hansa im Gegenzug. Marcel Hilßner, stark abseitsverdächtig wie auch Hansa-Trainer Pavel Dotchev zugab, passte auf Jonas Hildebrandt, der erfolgreich abschloss (56.).
Fan-Krawalle im Innenraum
Der Jubel einiger Hansa-Fans auf der Haupttribüne in der ersten Reihe war für einige FCC-Fans Anlass für unfaire Aktionen, Handgreiflichkeiten und Bierbecherwürfe.
Infolge dieser aufgeheizten Stimmung überstiegen zunächst aus der Rostocker und wenig später aus der Jenaer Fankurve Anhänger den Zaun und stürmten in den Innenraum aufeinander los. Die Ordnungskräfte und Polizei beruhigten die Situation und nach etwa sechs Minuten Spielunterbrechung ging das Spiel weiter.
Stenzel mit Last-Minute-Tor
FCC-Trainer Mark Zimmermann nutzte die Zeit, sein Team zu motivieren und läutete somit, auch mit seinen späteren Wechseln, den Schlussspurt ein. Nachdem Kevin Pannewitz nur die Latte traf (88.) gelang Vincent Louis Stenzel per Kopf in der Nachspielzeit der verdiente Ausgleich (90.+2.). Damit rettete Jena wenigstens einen Punkt.
Das nächste Spiel bestreitet der FCC beim SV Wehen-Wiesbaden (Montag, 12.11.) und dann kommt die SpVgg Unterhaching ins Paradies (Samstag, 24.11., 14:00 Uhr). Dazwischen liegt das Thüringen-Pokalspiel in Meuselwitz (17.11., 13:00 Uhr).
Trainerstimmern:
Pavel Dotchev (Hansa): „Ich denke, es war ein spannendes Spiel von beiden Seiten. Jena hat besser begonnen, wir kamen zunehmend besser ins Spiel und sind verdient in Führung gegangen, auch wenn ich ein knappes Abseits gesehen habe. Ärgerlich, dass wir wieder kurz vor Schluss ein Gegentor kassiert haben. Kompliment an Jena für die tolle Moral. Wir haben tolle Fans, aber auch einige Chaoten. So etwas braucht kein Mensch.“
Mark Zimmermann: „Wir haben ein sehr emotionales Spiel gesehen, später auch auf den Rängen. Wir sind gut in beide Halbzeiten gekommen. Beim Lattenschuss hatten wir Glück, hatten aber auch eine gute Konterchance, die wir nicht nutzten. Gut, dass wir uns nicht aufgegeben haben. Mit der Moral bin ich sehr zufrieden, auch mit dem späten verdienten Ausgleich. Ich werde oft nach Fehlverhalten von Spielern gefragt. Es gibt aber auch leider Fans, die sich fehl verhalten.“
Jena: Coppens; Kühne, Slamar, Gerlach, Grösch, Sucsuz (ab 76. Wolfram), Eckardt, Pannewitz, Günther-Schmidt, Fel. Brügmann (ab 76. Stenzel), Starke (ab 84. Tchenkoua),
Rostock: Gelios; Riedel, Bülow, Hüsing, Pepic, Königs (ab 77. Breier), Biankadi (ab 74. Scherff), Hildebrandt, Wannenwetsch, Rieble, Hilßer (ab 90.+3. Reinthaler)
Tore: 0:1 Hildebrandt (56.), 1:1 Stenzel (90.+2.),
Zuschauer: 8.141
Text: Steffen Langbein