Mit personellen Sorgen
Science City Jena gastiert in Bremerhaven
Teilen auf
Science City Jena fährt mit personellen Sorgen und viel Trotz an die Nordseeküste zum Auswärtsspiel am Samstagabend in Bremerhaven.
Jena. Wenn Jenas Mannschaftsbus von Wollschläger-Reisen am Freitagnachmittag den Parkplatz hinter der Sparkassen-Arena in Richtung Norddeutschland verlässt, liegen gut 500 Kilometer vor dem Team von Kapitän Dennis Nawrocki.
Die Thüringer gastieren am Samstagabend um 19.00 Uhr in Bremerhaven, im Eisbärengehege des Tabellenzweiten und wollen den vorab favorisierten Gastgebern ein engeres Duell liefern, als bei der 80:100-Hinrundenniederlage Ende Oktober 2019 an der Saale.
Basketball-Fans, die das Spitzenspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga live und in Farbe verfolgen wollen, sind beim Streamingdienst „Airtango“ ab 19.00 Uhr wie immer bestens aufgehoben.
Auch wenn die Basketball-Riesen aus Ostthüringen insgeheim auf einen Auswärtssieg in der Stadthalle Bremerhaven schielen, könnte eine aktuell (weiterhin) angespannte Personalsituation der „Revanche-Mission“ einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Schließlich hat sich das Science-City-Lazarett im Vergleich zum letzten Wochenende nicht geleert sondern um einen Akteur vergrößert.
„Wir hatten in dieser Woche mit einem Magen-Darm-Problem zu kämpfen. Auch wenn ein Großteil des Teams wieder genesen ist, werden wir auf einige Spieler verzichten müssen. Brad hat neben dem Virus zudem weiterhin mit seiner Kapselverletzung zu kämpfen gehabt, Oli hat sich eine Muskelzerrung zugezogen, sodass er länger ausfallen wird. Auch bei Lars Lagerpusch ist noch keine Rückkehr absehbar. Zudem wird am Samstag auch Melvin Jostmann ausfallen. Insofern werden wir demselben Kader vertrauen, der zuletzt Schalke 04 geschlagen hat“, sagt Jenas Coach Steven Clauss vor dem Duell.
„Die aktuelle Tabelle und die Statistiken sagen hinsichtlich des Gegners ja schon eigentlich alles aus. Bremerhaven holt die meisten Steals der Liga und auch bei den Rebounds stellen sie die beste Mannschaft. Die Eisbären verfügen mit Braun, Hill, Vorhees und Goodwin über vier dominante Ausländer, die das Spiel der Gastgeber tragen.
Insofern werden wir alle Hände voll zu tun bekommen. Ungeachtet dieser Qualität ist aber eben auch Bremerhaven nicht unschlagbar. Wir fahren in den Norden um zu gewinnen und wenn wir gut spielen gewinnen wir auch“, so Clauss trotzig.
Dabei lag das Hauptaugenmerk der Jenaer Video-Analyse jedoch nicht nur auf dem überraschenden 99:87-Sieg der Artland Dragons gegen Bremerhaven am zurückliegenden Wochenende.
„Es wird sicher auch darauf ankommen, wie Bremerhaven aus dieser Niederlage zurückkommt. Sie haben eine gute Mannschaft mit einem guten Trainer, der seine Jungs gut auf uns einstellen wird. Man kann davon ausgehen, dass es für uns ein sehr schweres Spiel wird“, so Steven Clauss vorab. Umso ärgerlicher, dass Science City Jena am Freitag nur mit einem Rumpfkader an die Nordseeküste aufbrechen kann.
Während Jenas Coach mit Joshua Braun, Kasey Hill, William Vorhees und Rohndell Goodwin bereits vier sportlich herausragende Akteure des aktuellen ProA-Vize ausgemacht hat, dieses Quartett in der Vorrunden-Partie mit 61 der 100 Bremerhavener Punkte maßgeblich für den Erfolg der Eisbären in Thüringen verantwortlich war, wartet mit Sid-Marlon Theis und Oliver Clay ein an der Saale nicht unbekanntes Duo auf dem großen Flügel, dass ähnlich viel Schaden anrichten kann.
Speziell Theis, der im Hinspiel vier seiner fünf Dreier versenkte und 16 Punkte beitrug, dürfte für Jenas Forward-Abteilung am Samstagabend ein hochinteressantes Matchup bilden.
Doch auch die beiden Guards Anthony Canty und Adrian Breitlauch sind jederzeit für statistische Ausreißer gut, um den angloamerikanischen Leistungsträgern der Eisbären notwendige Atempausen zu verschaffen.
Mit dieser äußerst stabilen Achter-Rotation, die das Grundgerüst der Mannschaft von Trainer Michael Mai bildet und einer erfolgreichen 15:4-Bilanz, belegen die Eisbären aktuell den 2. Platz hinter ProA-Spitzenreiter Chemnitz, was das Duell am 25. Januar um 19.00 Uhr hinischtlich der Konstellation 'Zweiter vs. Dritter' zu einem Spitzenspiel avancieren lässt.
Text: Tom Prager