Nach Spielabsagen
Science City Jena fordert ligaweite Corona-Testpflicht
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Science City Jena spricht sich abermals für eine ligaweite Corona-Testpflicht aus, nachdem drei Basketball-Teams durch einen Dominoeffekt in die Zwangspause müssen und auch ein Spiel der Jenaer dadurch abgesagt wurde.
Jena. Science City Jena hat sich abermals für verpflichtende Corona-Tests in der 2. Basketball Bundesliga ausgesprochen.
Bereits im Vorfeld des momentan eher holprig verlaufenden Spieljahres hatte der Verein sich für regelmäßig verpflichtende Tests aller Vereine stark gemacht, fand hinsichtlich dieser präventiv allen Teilnehmern zu Gute kommenden Idee jedoch keine Mehrheit unter den Clubs.
Unabhängig dieser, letztendlich abgewählten, einheitlichen Regelung, testet Science City Jena auf Eigenregie in turnusmäßigen Abständen freiwillig, um potenzielle Infektionsrisiken zu minimieren und den eigenen Kader zu schützen.
Neues Beispiel zeigt fatale Wirkung fehlender regelmäßiger Tests
Nun zeigte das jüngste Beispiel innerhalb der Teams aus Hagen, Nürnberg und Bremerhaven aber, welche ernstzunehmenden Folgen sich nicht nur im Spielplan ergeben können, wenn jeder Standort seine eigene Strategie fährt.
So musste zuletzt das ursprünglich für den 14. November 2020 angesetzte Jenaer Auswärtsspiel bei den Nürnberg Falcons nach zahlreichen positiven Corona-Tests im Kader der Mittelfranken kurzfristig abgesagt und verlegt werden.
Die Nürnberger hatten sich im Rahmen des letzten Doppelspiel-Wochenendes am zurückliegenden Freitag zunächst mit Phoenix Hagen duelliert und am Sonntag die Eisbären Bremerhaven empfangen. Während sich am zurückliegenden Wochenende unter den betreffenden Clubs ein Dominoeffekt einstellte, befinden sich derzeit alle drei Teams auf behördliche Anordnung in häuslicher Quarantäne.
Positionspapier erneuert Diskussion um ligaweite Testpflicht
Bereits im Vorfeld hatte Jenas Headcoach Frank Menz die fehlende Verbindlichkeit von Testungen kritisch hinterfragt, formulierte in Absprache mit Rostocks Trainer Dirk Bauermann ein Positionspapier, dass innerhalb der Liga zeitnah diskutiert werden soll und muss.
„Nach den Aussagen sowohl der Coaches als auch der Spieler und Kapitäne wird die Testpraxis bei den Clubs sehr unterschiedlich gehandhabt. Sie reicht von gar keiner Testung bis zu regelmäßigen wöchentlichen Testungen“, heißt es darin.
Und: „Im Sinne der Gesundheit der Spieler und deren Familien und zur Gewährleistung eines geordneten Spielbetriebs in unserer Liga halten wir es für dringend erforderlich, dass die Liga ihrer Verantwortung nachkommt und ein praktikables einheitliches Hygienekonzept vorlegt und umsetzt.
Uns ist bewusst, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Ziel muss es allerdings sein, das Ansteckungsrisiko bei den Spielen zu minimieren.“
Text: Tom Prager